Die nachfolgende Zeitleiste ist ein Arbeitsdokument der Projektgruppe "Geschichtsbild der NVA".
Sie stellt eine erste Zusammenfassung der Ereignisse von 1945 bis 1955 in beiden teilen Deutschlands dar. Die Gegenüberstellung wird derzeit im WEB-Bereich des Forums kontrovers diskutiert.
Die Zeitleiste ersetzt nicht die Diskussion im Forum sondern dient nur der Übersichtlichkeit. Sie dient als Grundlage für die Diskussion und bringt nur deren Ergebnisse in eine Reihenfolge. Diese wiederum ist erneut Ausgangspunkt der Auseinandersetzung.
Die vorliegenden Informationen sind gewissenhaft und gründlich recherchiert, was jedoch nicht bedeutet, dass sie in jedem Fall der Wahrheit entsprechen. Mit dem Projekt erheben wir keinerlei Anspruch auf Richtigkeit, sondern können nur versichern, dass das derzeitige Ergebnis unserem Wissenstand entspricht.
Das Projekt läuft im Bereich des NVA-Forums (den Projektbereich findest Du hier). Projektleiter sind "Wolf" und "Desantnik" (beides Aliasname im WEB-Bereich). Bei weitergehenden Fragen zum Projekt bitte einfach (innerhalb des Forums) an einen der Projektleiter wenden (PM oder Mail) oder (außerhalb des Forums) eine Mail an den Webmaster dieser Seiten.

 

  1945  

 

(Vorlauf)  
Nach dem Tod des amerikanischen Präsidenten F.D. Rossevelt (12.4.1945) setzte sich eine Orientierung bei den westlichen Alliierten durch die eindeutig antisowjetisch war. Man fuhr spätestens dort eine unehrliche, zweigleisige Politik. Führend der britische Premier Churchill spielte mit verdeckten Karten. Man war sogar bereit, sich mit militärischen Kräften Deutschlands zu verständigen und eventuell zu arrangieren.
Beispiele: H.S. Truman, W.Churchill, A.Vandenberg, J.F. Dulles

Bereits vor Kriegsende wies W.Churchill persönlich Montgomery an, Waffen der kapitulierenden Einheiten zu sammeln und sie gegebenefalls an die deutschen, gegen die Russen auszugeben.

Ganze Verbände der Wehrmacht, die sich ergaben, gingen unter ihren bisherigen Kommandeuren in geschlossenen Formationen in Gefangenschaft. Teilweise behielten sie sogar ihre Waffen. (Stechbarth schreibt vonsolchen Festlegungen auch bei seiner Gefangennahme durch die Amerikaner)

Diese zum Teil vollständigen Einheiten spielen später in der Zeitschiene wieder eine Rolle.

  Mai
 
08.05.1945
Teilnahme der Alliierten an der Kapitulation Hitlerdeutschlands in Berlin-Karlshorst

  Juni

 

05.06.1945
Die Alliierten bilden 2 Gremien die die Geschicke des deutschen Volkes zunächst lenken sollen. Das sind:
1. der Rat der Außenminister
2. der alliierte Kontrollrat

Der alliierte Kontrollrat übernimmt im Auftrage ihrer Regierungen die oberste Regierungsgewalt in Deutschland. Den einzelnen nationalen Vertretern stehen als deren Chefs vor:

Marschall der SU G.K.Shukow für die UdSSR
Armeegeneral D.D. Eisenhower für die USA
Feldmarschall L. Montgomery für Großbritannien
Armeegeneral J.M. Gabriel de Lattre de Tassigny für Frankreich

Die Hauptaufgabe ist so formuliert: Demilitarisierung - Denazifizierung - Demokratisierung

11.06.1945

Aufruf der KPD zur Errichtung einer antifaschistisch - demokratischen Ordnung in allen Besatzungszonen, also ganz Deutschland

15.06.1945

Aufruf der SPD zur anitfaschistisch - demokratischen Wende in allen Besatzungszonen

  in der sowjetischen Besatzungzone (SBZ) werden provisorische Polizeiformationen gebildet. Diese Polizeiformationen unterstanden den Innenministern der 5 Länder mit deren Bildung.
Sie strukturierten sich von oben nach unten:
- Landespolizeibehörden
- Orts- bzw. Kreisbehörden
- Reviere
- Gruppenposten oder einzelposten
Einen direkten Einfluß auf Aufgaben hatten die jeweiligen Organe der Besatzungsmacht also der sowjetischen Militäradministration (SMAD).

Diese Polizeikräfte wurden vorrangig zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit eingesetzt. In der Praxis hieß das Kampf dem allgegenwärtigen Schiebertum, aber auch Kampf den Banden, die überall im Lande unterwegs waren um Sabotage oder Plünderung zu betreiben.

Im Kriegsgefangenenlager Allendorf (Hessen) werden 328 Generale der Wehrmacht aus den unterschiedlichen Gefangenenlagern zusammengeführt. Ihre Aufgabe ist es ihre Kriegserfahrungen zusammenzufassen und zu verallgemeinern.
Teilnehmer waren z.B.:
Generalfeldmarschall E. v. Manstein
Generaloberst H. Guderian
Generaloberst K. Zeitzler
Generaloberst F. Halder
General d. Flieger J. Kammhuber
Generalleutnant A. Heusinger
Generalleutnant H. Speidel
Vizeadmiral F. Ruge
Generalmajor G. Müller-Hildebrand

03.07.1945

Aufstellung der ersten Polizeiformationen in der britischen und amerikanischen Besatzungszone

04.07.1945

Bildung einer deutschen Minenräumdienstabteilung mit 27.000 Mann Personal und 840 Schiffen und Booten

21.07.1945

Befehl der britischen Militärregierung zur Formierung von Dienstgruppen. Diese Dienstgruppen sind zunächst 120.000 Mann stark und erreichen 1946 sogar eine Stärke von 140.000 Mann

Juli  
  August  
  September Der Alliierte Kontrollrat befaßt sich mit der Lage an der Demarkationslinie (D-Linie). Er verfügt die Sperrung und Kontrolle, der Übertritt von einer zur anderen Seite wurde Erlaubnispflichtig.
Damit entsteht auch die Aufgabe Sicherungsaufgaben an dieser D-Linie zu erfüllen. Die Verantwortung trägt dafür die SMAD setzt jedoch auch Polizisten der SBZ dazu ein. Es sind in der Regel gemischte Posten.
Bildung des Wehrmachtsstabes Nord in der britischen Besatungszone zur Steuerung der insgesamt 200.000 Mann starken Formationen.

Oktober  
Umbenennung des Wehrmachtsstabes Nord in Deutsches Hauptquartier Nord. Diese Truppen die sich allesamt in der britischen Besatzungszone befinden belaufen sich auf über 1.000.000 Mann und werden auch zwischenzeitlich als Armeekommando Müller bezeichnet. Ihr Tagesablauf ist vorwiegend militärische Ausbildung aber auch Wiederaufbaumaßnahmen.

November  

In der amerikanischen Besatzungszone belaufen sich die Zahlen für diese Dienstgruppen auf insgesamt 328.000 Mann!

Diese Verfahrensweise wurde bereits 1944 in der amerikanisch - britischen Planungsabteilung festgeschrieben und erhielt die Tarnbezeichnung "ECLIPSE".

Dezember  
     

 

  1946  
  Januar In der SBZ gibt es zum 01.01.1946 21.973 Polizisten. Sie sind alle noch unbewaffnet, weil es das Kontrollratsgesetz so vorsieht.

Februar

 

05.03.1946

W. Churchill hält eine Rede in Fulto (Missouri) während seines Besuches in den USA bei H.S. Truman. Er veröffentlicht das mit der US-Regierung abgestimmte antikommunistische Programm. Das entstehen von entstehen von Volksdemokratien in Osteuropa bezeichnet es als sowjetischen Vormarsch und entwickelt daraus eine Bedrohungslage in Europa. Zielsetzung sei es, so Churchill, gestützt auf eine durch das Kernwaffenmonopols überlegener Militärmacht den aufkommenden Kommunismus in Europa zu beseitigen. Dazu nehme er auch sogar eine eventuelle Teilung Deutschlands in Kauf.

März

 


April

 

Aufstellung der ersten regulären Polizeieinheiten in der amerikanischen Besatzungszone.

Mai

 

Die Dienststelle GEHLEN wird aufgebaut. (Generalleutnant Gehlen war Chef der Abt. "Fremde Heere Ost" im OKH Oberkommando des Heeres)

Juni

 

 

Juli

 

  August

 

  September Die deutsche Verwaltung des Innern (DVdI) wird auf Weisung der SMAD gebildet. Zunächst soll diese koordienierend tätig werden wird aber sehr schnell zum Länderübergreifenden Führungsorgan der Polizeikräfte.
Die Landespolizeibehörden bzw. díe der DVdI unterstehenden Dienstzweige umfassen zunächst:

- Schutzpolizei
- Verkehrspolizei
- Kriminalploizei
- Verwaltungspolizei
- Transportpolizei

Im Verlaufe des Jahres steigt die Anzahl der Polizisten auf über 30.000 an

 

Oktober

 

  November In der SBZ wird auf Weisung der SMAD eine Grenzpolizei mit einer Stärke von zunächst 2.543 Mann aufgebaut. Sie ist zunächst Hilfsorgan der SMAD. In Niedersachsen, Hessen und Bayern geschieht gleiches unter Hoheit der jeweiligen Besatzungsmacht.

Im einzelnen existieren bis zum Ende des Jahres:

Mecklenburg 4 Stabsgruppen mit 41 Gruppenposten. (Gesamtstärke 375 Mann)
Brandenburg 4 Grenzschutzstützpunkte mit 7 - 10 Grenzschutzposten a 5 Mann. (Gesamtstärke 205 Mann)
Sachsen/Anh. 3 Abschnitte mit je 1 Stützpunkt zu 9 Posten mit jeweils 10 Mann. (Gesamtstärke 300 Mann)
Thüringen 2 Gruppen zu 3 Abschnitten mit jeweils 11 - 12 Gruppenposten a 9 Mann. (Gesamtstärke 892 Mann)
Sachsen 67 Grenzstationen die in vier Inspektionen zusammengefaßt sind. (Gesamtstärke 771 Mann)

Grob überschlagen kann man davon ausgehen das für einen Grenzkilometer ein Grenzpolizist zur Verfügung stand.

  Dezember Ein immer größer werdendes Problem ist die Abwanderung von Menschen Richtung Westen. Zunächst sind es Tausende die aus Ostgebieten zunächst in der SBZ Halt gemacht hatten um nunmehr Richtung Westen weiterzuziehen. Ein Teil ihrer Familien war bereits dort.
Dazu kam ein weiterer Teil von Menschen die es sich nicht vorstellen konnten auf lange Zeit unter russischem Kommando leben zu wollen, bzw. war ihre Vergangenheit ihr Antrieb in den Westen überzutreten, da sie dort der Verfolgung nicht so extrem wie in der SBZ ausgesetzt waren, sollten sie etwas intensiver mit Nazideutschland zu tun gehabt haben.
Ein dritter nicht unwesentlicher Teil war die Gruppe der Schmuggler, Schieber, Spekulanten und Geschäftemacher. Alle diese Gruppen führten dazu, das es an der D-Linie immer öfter zu Auseinandersetzungen kam.

     

 

  1947  
17.01.1947

J.F. Dulles außenpolitischer Sprecher der Republikaner verlangt die Bildung einer antisowjetisch europäischen Föderation unter Einfluß Deutschlands bzw. der Westzonen.

Januar

es erfolgte eine Reorganisation der Grenzpolizei nach einheitlichen Vorstellungen. Damit wurden die unterschiedlichen Strukturen von Land zu Land abgeschafft.

Der Strom von Menschen die von einem in den anderen Teil Deutschlands wollten nahem nicht ab. Dabei ist es eindeutig das der Strom deutlich mehr Richtung Westen als umgekehrt lief.

1947 gibt es bereits 41.613 Polizisten nicht eingerechnet der ca. 3.000 Grenzpolizisten.

  Februar  
12.03.1947

H.S. Truman tritt vor dem US-Kongreß auf und wendet sich von der Anti-Hitler-Koalition ab und verkündet den "Kalten Krieg" mit der Hauptaufgabe der Eindämmung der weiteren Ausbreitung des Kommunismus.
Nach seiner Auffassung tritt die direkte Auseinandersetzung mit der UdSSR in den Vordergrund. Es beginnt ein Kampf um viele zur Unabhängigkeit strebender junger Nationalstaaten in der Welt. Wo die USA nicht dran ist sind garantiert die Russen dran, so Truman.
Diese Politik auch als "CONTAINMENT - POLITIK" bezeichnet, bestimmt die Inhalte der ersten Periode der Globalstrategie der USA im Zeitraum von 1946/47 - 1953/54.

18.03.1947

H.C. Hoover reist im Auftrag der US-Regierung nach Westdeutschland und schlägt im Ergebnis der Beratungen und Besichtigungen vor:
- Bildung eines Seperatstaates
- Einstellung aller Demontagen
- Seperate Währungsreform
- Wiederberufung früherer leitender Vertreter der Wirtschaft und des Kapitals

März  


Auf der IV. Konferenz der Außenminister der Allierten Staaten wird die Initiative der UdSSR "...eine einheitliche, friedliche und demokratische Republik Deutschland zu bilden. Freie und geheime Wahlen abzuhalten und einen Friedensvertrag auszuarbeiten..." abgelehnt.

15.04.1947

Errichtung des "Deutschen Büros"

Vorwand war die Schaffung einer NATIONALVERSAMMLUNG. Heraus kam z.B. die Denkschrift "DIE SICHERHEIT WESTEUROPAS" von H. Speidel. Speidel entwickelte weiter Leitlinien für eine westdeutsche Militärpolitik, Grundsätze einer Militärstrategie und Richtlinien für den Streitkräfteaufbau.
Seine Vorstellungen:
Aufstellung westdeutscher Streitkräfte und Einbindung in einen westeuropäischen Militärblock, Stationierung von 20 US-Panzerdivisionen auf dem Territorium Westdeutschlands.

April  
  Mai  
05.06.1947

Verkündung des "Marshall-Planes". Die US Militärregierung erhält den Auftrag zur Vollständigen Restauration der kapitalistischen Ordnung und zur Vorbereitung der Bildung eines Seperatstaates.


Juni  
01.07.1947

Die US-amerikanische und die britische Besatzungszonen werden zu einer BI-ZONE vereinigt. Dieser politische Vorstoß erfolgt ohne Abstimmung oder gar Zustimmung anderer Alliierter und stellt einen großen Verstoß gegen getroffenen Abkommen zwischen den Alliierten dar.

17.07.1947

Die Direktive JCS 1779 des Kommitees der vereinigten Stabschefs der US-Streitkräfte wird erlassen. sie ist die neue Besatzungsdirektive der USA. US-Militärgouverneur Generalleutnant L.D.Clay wird angewiesen, die kapitalistische Ordnung vollständig zu restaurieren und einen Seperatstaat vorzubereiten. Gleichzeitig erwog man die Nützlichkeit westdeutscher Truppen für eine Auseinandersetzung mit der UdSSR. Die Planungs- und Organisationsabteilung der Heeresgeneralstabes der USA arbeitete Planstudie aus, die vorsah, deutsche osterfahrene Verbände unter USA-Kommando in einer Gesamtstärke von 200.000 Mann zu schaffen. Das waren insgesamt 12 vorgesehene Infantriedivisionen.

Juli Im Monat Juli 1947 werden in Thüringen 165.000 Menschen an der D-Linie verhaftet. Allein in einem Abschnitt der D-Linie zwischen Thüringen und Hessen werden 33 LKW voller Maschienenteile und Betriebsausstattungen beschlagnahmt.

Die Strukturen der Grenzpolizeieinheiten werden vereinheitlicht in Abteilung - Kommandantur - Kommandos.

eine Abteilung hat 4 - 5 Kommandanturen,
eine Kommandantur hat 10 - 15 Kommandos,
ein Kommando hat 8 - 10 Grenzpolizisten.

Die Grenzpolizisten werden einheitlich mit einer dunkelblauen Uniform ausgestattet und mit Karabiner "K98" und italienischer Pitole "Beretta" ausgerüstet.

Der nichtgenehmigte Grenzübertritt untersteht ab sofort der Strafe!

  August  
  September  
  Oktober In einer Weisung der SMAD erläßt die DVdI Schußwaffengebrauchsbestimmungen für die Grenzpolizei. Bis dahin war die Waffenanwendung für ostdeutsche Grenzpolizisten generell verboten.
  November  
  Dezember  
    die Stärke der Polizeikräfte ist Ende 1947 auf 41.613 angewachsen
die Stärke der Grenzpolizei ist auf nunmehr über 3.500 Mann gestiegen.

 

  1948  
  Januar  
Im Februar beginnteine Konferenz in London. Sie dauert (mit Unterbrechungen) bis Juni 1948. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande erzielen Einigkeit über die Bildung eines westdeutschen Seperatstaates.

Februar  
14.03.1948

Präzisierung der Direktive JCS 1779 (vom17.7.47) durch General Clay. Der Umfang vorgesehener westdeutschen Kontingents für zukünftige Streitkräfte wurde mit 500.000 Mann beziffert.

17.03.1948

Frankreich, Belgien, Luxemburg, die Niederlande und Großbritannien gründen den "BRÜSSELER PAKT" auch als Westunion in die Geschichte eingegangen.

30.03.1948

Der nationale Sicherheitsrat der USA verkündet sein MEMORANDUM Nr.7
"Die Niederschlagung der Kräfte des sowjetisch gelenkten Weltkommunismus ist für die Sicherheit der Vereinigten Staaten lebenswichtig. Dieses Ziel kann nur durch eine defensive Politik allein nicht erreicht werden!"

März  
  April

Die Stärke der Grenzpolizei ist auf 9.096 Mann angewachsen.
Einen enormen Anwuchs erfährt die Schutzpolizei. Sie wächst in der ersten Hälfte des Jahres 1948 auf ca. 60.000 Mann an.

21./22.04.1948

In Werder/Havel informiert W.Ulbricht auf einer Konferenz der Innenminister der Länder über die Absicht der Schaffung einer Kasernierten Polizei.

  Mai/Juni die SMAD gestattet die Aufstellung kasernierter Polizeikräfte in einer Stärke von 10.000 Mann.
07.06.1948

Erklärung zum Abschluß der Konferenz (Beginn Februar 1948), welche als "LONDONER EMPFEHLUNGEN" bekannt geworden ist. Bildung eines westdeutschen Seperatstaates und Einbindung in ein Militärbündnis unter Führung der USA.

20./21.06.1948

Durchführung einer seperaten Währungsreform der Westzonen (damit eigentlich Teilung Deutschlands).

Juni Mit Einführung der seperaten Währungsreform verschärft sich die Grenzüberwachung nochmals. Um Gesamt Berlin wird ein Ring "Ring um Berlin" mit ständigen Kontrollposten an Straßen, Wasserwegen, Bahnhöfen und Bahngleisen geschaffen. Ca. 800 Polizisten sind hier nahezu ständig im Einsatz. Ab 19.06.1948 läuft dann die komplette "Berlin Blockade"!
01.07.1948

Weisungen aller drei Militärgouverneure an die jeweiligen Ministerpräsidenten der Länder (als "FRANKFURTER DIREKTIVE" bekannt geworden):
- Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung
- Antrag zur Gründung eines Seperatstaates

06.07.1948

In Washington findet eine Geheimkonferenz über die Errichtung eines nordatlantischen Militärpaktes statt. Credo dieser Veranstaltung: "eine freidliche Koexistenz mit der UdSSR ist auf Dauer nicht möglich !"
Truman läßt eine Aufnahme Westdeutschlands in den Nordatlantikpakt prüfen.

Juli Die SMAD erweitert die administrativen Entscheidungsrechte der gebildeten DVdI deren Teil die Grenzpolizei mittlerweile ist. Sie läuft dort unter der Bezeichnung Hauptabteilung Grenzpolizei (HAGP).
01.08.1948

Beitritt der französischen Zone zu der bereits bestehenden BI-ZONE und Bildung der TRIZONE.

Im amerikanischen Generalstab enstehen die ersten Kriegspläne. diese sind detailliert und kalkulieren in jedem Fall den Einsatz von Kernwaffen. Bekannt werden sie unter den Codebezeichnungen:
- "HALFMOON"
- "FLEETWOOD"
- "DOUBLESTAR"

August  
01.09.1948

der Parlamentarische Rat nimmt seine Arbeit auf

September  
  Oktober  
  November  
  Dezember  
Am Ende des Jahres 1948 existieren neben Polizeieinheiten, weitere Einheiten aus denen sofort militärische Einheiten gebildet werden können. Im einzelnen sind dies:
- französische Besatzungszone: 14.000 Mann
- britische Besatzungszone: 27.000 Mann
- amerikanische Besatzungszone: 56.000 Mann
  Am Ende des Jahres 1948 hat sich die Stärke der Polizeikräfte weiter erhöht. Während 10.000 Polizisten in kasernierten Einheiten ständig verfügungsbereit sind, versehen 19.163 Grenzpolizisten ihren Dienst an der D-Linie und um Berlin. 76.788 Polizisten sorgen in allen anderen Teilbereichen für Ordnung und Sicherheit.
Gesamtsumme der Polizeikräfte per 31.12.1948 also 105.951 Mann.
Es werden 40 Bereitschaften mit jeweils 250 Mann aufgestellt. Alleine 5.000 Freiwillige kommen aus sowj. Kriegsgefangenschaft. Ihnen ist dort dieses Angebot gemacht worden - Dienst in der Polizei - sofortige Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft.
     

 

  1949  
Feldmarschall Montgomery schlägt Eingliedrung Westdeutschlands in die Westunion und den Nordatlantikpakt vor. Der nach ihm benannte "MONTGOMERY - PLAN" sieht vor:
- Aufstellung von 64 Infantriebataillonen
- Aufstellung von 30 Bataillonen zur Sicherung des Ruhrgebietes
- Schaffung befestigter Punkte entlang der Demarkationslinie zur SBZ

Januar
14.01.1949

der Befehl 2 der DVdI löst eine erste "Säuberungswelle" in der Polizei aus. Viele Angehörige werden nach Hause geschickt und müssen ihren Dienst quittieren. Das ist umso bitterer als das Polizisten mit Zusatzrationen versorgt werden die dann natürlich sofort wegfallen.
Die Leitung der DVdI besteht zu dieser Zeit aus:

- Präsident Kurt Fischer
- Vizepräsident Generalinspekteur H. Hoffmann
- Vizepräsident Generalinspekteur W. Zaiser
- Vizepräsident Generalinspekteur E. Mielke
- Vizepräsident Generalinspekteur K.Wagner
- Vizepräsident Generalinspekteur w. Seifert
- Ltr. HA Polit / Kultur H. Hoffmann
- Ltr. HA GP / B H. Rentzsch
15.01.1949

Die Ende des Jahres erfolgte Zentralisierung der Grenzpolizei und Polizeibereitschaften unter Kommando der DVdI wird als unzweckmäßig eingeschätzt.

  Februar  
21.03.1949

K.Adenauer erklärt als Präsident des Parlamentarischen Rates den Beitritt des Landes zum Nordatlantikpakt zu einer der erstzen Aufgaben einer künftigen Regierung.

März  
04.04.1949

Bildung der NATO

05.04.1949

Speidel und Heusinger veröffentlichen ihre DENKSCHRIFT.
Der wesentliche Inhalt:

- Orientierung auf Beitritt zur NATO
- Ziel: Wiedererlangung der "entrissenen Gebiete"
- Schaffung von Streitkräften, die in der Lage sind, offensive und bewegliche Kriegsführung zu realisieren
- damit Grundzüge der Vorwärtsstrategie entwickelt die sich auf starke Panzerverbände und taktische Fliegerkräfte stützt.
April
24.04.1949

Die Hauptabteilung Grenzpolizei übernimmt mit Befehl 31/49 der DVdI die Sicherung des "Berliner Ringes" mit 4 Kommandanturen und 48 Kommandos. 1.007 Polizisten am inneren Ring und 512 am äußeren Ring versehen hier täglich ihren Dienst.

23.05.1949

das Grundgesetz als 1. Verfassung tritt durch den parlamentarischen Rat in Kraft.

Mai Im vergangenen Jahr (Juni 1948 bis Mai 1949) wurden durch die Grenzpolizei oder Polizei:
- 214 Spione oder Saboteure überführt und festgenommen
- 2.418 Kriminelle gestellt und festgesetzt
- 667 Großschieber dingfest gemacht
- 2.115 Schmuggler festgesetzt
- 1.513 Fahrzeuge mit Schmuggelware oder Diebesgut beschlagnahmt
- 24.267 kg Lebensmittel und Industriewaren beschlagnahmt
  Juni Im Monat Juni (1948) wurden beschlagnahmt:
- 13.000 kg Lebensmittel
- 721.000 Eier
- 35 kg Textilien
- 550 kg Metalle aller Art
29.07.1949
Vorsitzender der vereinten Stabschefs der USA SK General O.N. Bradley nennt Aufgabenverteilung.
- USA Schwergewicht auf strategischen Bombenfliegerkräften und Kriegsmarine
- westeuropäische Bündnispartner Schwergewicht auf Hauptteil der Landstreitkräfte
Juli Die Hauptverwaltung Grenzpolizei/Bereitschaften HVGP/B wird strukturell verändert. Die Grenzpolizei wird als eigenständig herausgelöst und aus der bestehenden HV B die Verwaltung für Schulen (VfS) gebildet.
Ziel ist es mit dieser VfS einen Kaderstamm für die aufzustellende HVA zu schaffen.

es werden von September bis Dezember 1949 unter Verantwortung der VfS und später der HVA
- 35 VP Bereitschaften
- 12 VP Schulen
geschaffen
14.08.1949

erste Bundestagswahl - Konstituierung des Bundestages und des Bundesrates.

29.08.1949

Die USA nehmen den Bruch ihres KW-Monopols zur Kenntnis ( erster erfolgreicher Test in der UdSSR).

August  
07.09.1949

Theodor Heuss wird 1. Bundespräsident der BRD.

15.09.1949

Konrad Adenauer wird 1. Bundeskanzler der BRD.

20.09.1949

1. Bundesregierung gebildet.

Ergebnis der Wahlen 1949

CDU/CSU 31,0 % 139 Abgeordnetensitze
SPD 29,2 % 131 Abgeordnetensitze
FDP 11,9 % 52 Abgeordnetensitze
DP 4,0 % 17 Abgeordnetensitze
KPD 5,7 % 15 Abgeordnetensitze
September Die Polizeikräfte am Berliner Ring werden reorganisiert:
1 Grenzpolizeiabteilung Berlin mit:
- 3 Bereitschaften
- 9 Kommandanturen
- 36 Kommandos in Zugstärke

Die Polizeibereitschaften werden führungsmäßig der HVA als Teil der DVdI unterstellt. Diese HVA ist Vorläufer der KVP (52) und damit der NVA (56). Während bis 1947/48 keinerlei militärischen Optionen erkennbar waren, änderte dies sich ab Mitte 1948/49 sehr wohl. Die internationale Lage veränderte sich weiter.
21.10.1949

Konrad Adenauer gibt seine erste Regierungserklärung, u.a.:
"Die BRD ist ... bis zur Erreichung der deutschen Einheit insgesamt die alleinige legitimierte staatliche Organisation des deutschen Volkes .... Die BRD ist allein befugt, für das deutsche Volk zu sprechen."

Oktober Es erfolgt die Trennung der Polizie und der Polizeibereitschaften die für eine militärische Entwicklung vorgesehen sind, aus den bisherigen Polizeibereitschaften entstehen die VP - Bereitschaften. Als Vorlauf
für diese VP-Bereitschaften waren im Sommer 1948 40 Bereitschaften zu jeweils 250 Mann gebildet worden, die also einen Gesamtstärke von 10.000 Mann hatten. Neben 5.000 Freiwilligen aus der SBZ wurden diese Bereitschaften mit 5.000 aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen ausfgefüllt. Diesen war bei Verpflichtung zum freiwilligen Polizeidienst eine vorzeitige Entlassung aus der Gefangenschaft versprochen worden.
Im Rahmen dieses Prozesses gab es die Aktion 5.000 + 100 + 5. Dies bedeutete, das neben den 5.000 Freiwilligen, auch 100 ehemalige Offiziere der Wehrmacht und 5 ehemalige Generale der Wehrmacht entlassen und in die HVA übernommen wurden. Später folgten diesen 5 Generalen weitere 9 Generale der ehemaligen Wehmacht.

eine VP Bereitschaft bestand zunächst aus dem Stab, einer Radfahrerstaffel und vier Zügen zu je drei Gruppen.

Nachdem sich am 07.09.1949 die BRD gegründet hat, vollzieht diesen Schritt am 07.10.1949 auch die SBZ und gründet die DDR.

VP - Bereitschaften
- 24 A-Bereitschaften als Infantrieeinheiten
- 8 B-Bereitschaften als Artillerieeinheiten
- 3 C-Bereitschaften als Panzereinheiten insgesamt 22.006 Mann

VP - Schulen
- 5 Schulen für A-Bereitschaften
- 3 Schulen für B-Bereitschaften
- 1 Schule für C-Bereitschaften
- 1 Schule für D1 und D2 Verwendungen ( D1-Nachrichten, D2 Pioniere)
- 2 Schulen für höhere Dienststellungen und Politoffiziere insgesamt 9.252 Mann

An diesen VP-Schulen werden ausschließlich Offiziere der Dienststellungen Zugführer und Kompaniechef (11.000) und im Großteil Unterführer/Gruppenführer (35.000) ausgebildet. Die Ausbildung dauert in der Regel zunächst 9 Monate.

Die Ausbildung der Bereitschaftskommandeure (zukünftige Regimentskommandeure) erfolgt zunächst ausschließlich in der UdSSR in Priwolsk bei Saratow. Dazu reisen die ersten 100 Offiziere im Herbst 1949 für die Dauer von einem Jahr in die SU. Diesen Lehrgängen folgen bis 1954 weitere.

22.11.1949

Das Petersberger Abkommen wird unterzeichnet - es beinhaltet neben der Übergabe der Regierungsgewalt von den Besatzungstruppen Westdeutschlands an die Bundesregierung, die Festlegungen zur Aufstellung einer Armee und deren späterer Integration in die NATO.

Im November 1945 gestattete der amerikanische Militärgouverneur die Bewaffnung der Dienstgruppen!

November  
  Dezember  
mil. oder paramilitärische Kräfte auf dem Boden der Westzonen von 1945 - 1949

Am 08.06.1945 wurde in der amerikanischen und britischen Zone wird mit der Aufstellung milit. Hilfseinheiten begonnen. Sie nennen sich in der britischen Zone Diensteinheiten, in der amerikanischen Zone Industriepolizei.
Bis 1949 haben sie folgende Stärken erreicht:

- in der britischen Zone ca. 140.000 Mann
- in der amerikanischen Zone ca. 318.120 Mann
- zusätzlich Minenräumdienstleitung ca. 27.000 Mann und 840 Schiffe bzw. Boote

Das ergibt:
ca. 480.000 Mann die in militärisch gegliederten Kommandos vorhanden (und zum Teil bewaffnet) waren.

Quelle: Die deutschen Kriegsgefangenen in amerikanischer Hand - Europa/München 1973
Quelle: Dienstgruppen und westdeutscher Verteidigungsbeitrag - Boppard am Rhein 1982
 
Dezember 1949 bis Juni 1950

es erfolgt eine Reorganisation der HVA, durch die Zuführung von Ausrüstung an die HVA. Diese besteht zunächst aus:

- 36 Panzerabwehrkanonen
- 52 Feldhaubitzen
- 4 Kanonen
- 4 Fla Kanonen
- 32 Kanonen 42
- 32 Haubitzen
- 7 weitere Haubitzen

Innerhalb des 1. Ausbildungsjahres (20.09.1949 - 14.10.1950) verlassen 10.000 Angehörige die HVA, sie werden bei einer (Säuberungsaktion aus der HVA entfernt, darunter zahlreiche ehemalige Wehrmachtsoffiziere).

Interessantes Detail bei der Aufstellung der VP-Bereitschaften ist, das der Großteil, (Weit über 50 %) aus Vertriebenen besteht. ( Heimat verloren und noch keine neue gefunden!)

 

  1950  
  Januar

 

  Februar Die Hauptabteilung zur besonderen Verwendung (HV z.b.V.) wird als Vorläufer der Hauptverwaltung Seepolizei (HVS) aufgestellt.
  März  
01.04.1950

Der US - Verteidigungsausschuß faßt den Beschluß mittelfristige Verteidigungsplanung zu erstellen mit dem Ziel, die Landstreitkräfte Westeuropas in einem Pakt zu vereinen und bis Juli 1954 einen Bestand von 30 Divisionen zu erreichen.

28.04.1950

Die Bundesregierung erhält von den Besatzungsmächten die Genehmigung mit Planungen zur "Sicherung im Inneren" zu beginnen.

April  
01.05.1950

Die Regierungen der USA und GB verständigen sich darauf, eine spätere Aufnahme der BRD in die NATO vorzusehen, jetzt jedoch nocht nichts diesbezügliches verlautbaren zu lassen.

24.05.1950

Konrad Adenauer beruft Gerhard Graf v. Schwerin ( ehem. General der Panzertruppe) zum "Sicherheitsberater". Sein Auftrag lautet: Aufbau einer mobilen Bundesgendarmerie, als "Kaderarmee" für künftige Streitkräfte.

Mai  
25.06.1950

Beginn des Korea-Krieges.

26.06.1950

Einstieg der USA in den Koreakrieg. Erstmal ein Krieg der USA gegen eine Land des sozialistischen Lagers.

Juni Die HV z.b.V. wird zur Hauptverwaltung Seepolizei (HVS).
Die junge Seepolizei verfügt über
- 6 Minenräumboote
- 2 Minenleger
- 1 Minensucher
- 1 Fischereischutzboot

die Werften erhalten die Genehmigung zum Bau von 24 Minensuchbooten. Zusätzlich verfügt die HVS über einen Fliegerhorst in Parow und den Heimathafen Wolgast.
Der Personalbestand entwickelt sich von 2.071 Mann im Dezember 1950 auf 2.558 Mann im Dezember 1951 und auf 5.904 Mann im Dezember 1952.

Der Leitungsstab der HV z.b.V. und später HVS befindet sich in Berlin-Niedrschönhausen, die Schiffsstammabteilung in Kühlungsborn, die Räum- und Küstenschutzdivision in Wolgast und die Berge- und Rettungsdivision in Saßnitz/Rügen.

Zum Ende des 1. Ausbildungsjahres waren folgende Struturelemente aufgestellt:

38 VP-Bereitschaften, davon:
- 23 A-Bereitschaften-Infantrie - je 974 Mann (Apolda, Apollendorf, Berlin, Dessau, Erfurt, Frankenberg (2), Gera, Gotha, Kirchmöser, Küchensee, Langensalza, Leipzig (2), Löbau, Meiningen, Mühlhausen, Prenzlau, Quedlinburg, Rostock, Stern-Buchholz, Suhl, Weißenfels)
- 8 B-Bereitschaften-Artillerie - je 815 Mann (Eiche, Erfurt, Leipzig, Löbau, Klietz, Mühlhausen, Potsdam, Selterhof)
- 3 C-Bereitschaften-Panzer - je 1.227 Mann (Burg, Pinnow, Großenhain)
- 2 D1-Bereitschaften-Nachrichten - je 1.157 Mann (Kochstedt)
- 2 D2-Bereitschaften-Pioniere - je 1.148 Mann (Hohenstücken)

16 VP - Schulen, davon:
- 5 VP-Schulen für A-Bereitschaften - Infantrie (Döbeln, Naumburg, Prenzlau, Prora, Rostock)
- 3 VP-Schulen für B-Bereitschaften - Artillerie (Eggesin, Glöwen, Zittau)
- 1 VP-Schule für C-Bereitschaften - Panzer (Priemerwald)
- 1 VP-Schule für D-Bereitschaften - Nachrichten und Pioniere (Pirna)
-

1 VP-Schule für Polit (Torgau)

- 1 VP-Schule für höhere Kader (Kochstedt)
- 1 VP-Schule Waffentechnik (Doberlug)
- 1 VP-Schule technische Schule (Gotha (später Apolda))
- 1 VP-Schule Sport (Potsdam)
- 1 VP-Schule Dolmetscher (Leipzig)
27.07.1950

MEMORANDUM JCS 2124/11 (der vereinten Stabschefs)

- frühestmögliche Aufstellung von Streitkräften der Bundesrepublik Deutschland
- zunächst über Schaffung einer Bundespolizei

Die brititsche Regierung geht auf dieses Memorandum mit folgendem Vorschlag ein:

- 100.000 Mann Polizei
- 20 Aktive Divisionen
- 10 Reservedivisionen
- takt. Luftwaffe mit ca. 1.100 Flugzeugen
- Luftverteidigungskräfte mit u.a. 1.000 Jagdflugzeugen
- Schaffung einer Marine zum Küstenschutz
Juli  
01.08.1950

Dienststelle Schwerin erhält die Bezeichnung "Zentrale für Heimatdienst"

August  
09.09.1950

Verabschiedung der "HIMMERODER DENKSCHRIFT" (auch als "EIFEL - DENKSCHRIFT" bekannt). Diese Denkschrift entstand unter wesentlicher Beteiligung und Vorbereitung durch die Zentrale für Heimatdienst. Im Kloster HIMMEROD in der Eifel war sie von einem Expertenausschuß unter Leitung von Generaloberst a.D. Freiherr Heinrich von Vietingshoff - Scheel ausgearbeitet worden. Mitglieder dieser Expertenrunde waren u.a.:
- Speidel,
- Heusinger,
- Oberst i.G. a.D. Johann-Adolf Graf von Kielmansegg.

Diese Denkschrift gilt als MAGNA CHARTA (Grundgesetz, Satzung) der späteren Bundeswehr.
wesentlicher Inhalt:
- grundlegende Ansichten über den politischen und militärischen Charakter eines künftigen Krieges in Europa,
- Theorie des totalen Krieges,
- der konkrete Aufbau von Streitkräften,
- zukünftige Krieg gegen die SU und andere soz. Staaten sei ein "Weltanschauungskrieg",
- Verteidigung Westeuropas sei eine lebensnotwendige Aufgabe,
- Krieg gegen soz. Staaten ist nur im Rahmen der NATO möglich,
- schrittweises Mitspracherecht bei Planungen und Vorbereitungen,
- Aufbau der Streikräfte so schnell wie möglich,
- Mitarbeit im europäisch-atlantischen Oberbefehl,
- Notwendigkeit einer operativen Planung, die Aufgaben der europäischen Länder und der USA festlegt,
- Vorbereitung operativer Studien für die Verteidigung des Bundesgebietes,
- Festlegung der militärischen Unterstützung durch die USA,
- militärischer Charakter eines künftigen Krieges gegen die soz. Staaten würden entscheidend von den Erfahrungen der Wehrmacht im Kampf gegen die Russen im II.WK bestimmt,
- veränderte Dimensionen von Raum, Zeit, Kräften und totalem Charakter,
- verändertes Verhältnis FRONT - HINTERLAND unter Bedeutung moderner Waffen,
- militärische Integration in Bündnissen zieht gewandelte Form der Koalitionskriegsführung nach sich,
- Kriegsarten:
 
- kleine oder lokale Kriege
- Weltkrieg
- es sei entweder ein Ermattungs- oder ein Abnutzungskrieg bzw. ein Blitzkrieg als Alternative möglich,
- die Verteidigung muß wo immer möglich, offensiv geführt werden. d.h. überall von Beginn an anzugreifen wo immer es möglich ist. Das wird die Sowjets am meisten beeindrucken.
- Ziel ist es die Kampfhandlungen östlich der Grenzen der BRD zu führen unter Einsatz von KW,
- bis 1952 die Aufstellung von 12 Panzerdivisionen mit 6 Korpsstäben,
- Gesamtstärke Heer ca. 250.000 Mann,
- taktische Fliegerkräfte mit 12 Akl-, Jagsbomber- und Jagdgeschwadern mit insgesamt 825 Flugzeugen
(Der Schwerpunkt liegt dabei bei Schlachtfliegerverbänden zur Erdkampfunterstützung der Panzerdivisionen)
- die Hauptaufgabe der Marine ist es die Ostseezugänge zu sperren. Dazu sollten sie folgende Ausrüstung erhalten:
 
- 12 Zerstörer
- 24 kleinere U-Boote
- 24 Landungsschiffe unterschiedlicher Größe
- 290 weitere schwimmende Einheiten
- 200 Marinekampfflugzeuge
- Die Gesamtstärke der Streitkräfte sollte etwa 485.000 Mann betragen

Indiskretionen zu Stand der Vorbereitung und Ausstattung mit Waffen führten zur Entlassung Graf v. Schwerins. An seine Stelle trat am 26.10.1950 Theodor Blank.

Unter den westlichen Besatzungsmächten tobten zeitweilig regelrechte Machtkämpfe. Während die USA uneingeschränkt für eine sehr schnelle und starke Aufrüstung der BRD war, war Frankreich zunächst entschiedener Gegner.

27.09.1950

Bildung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV).

30.09.1950

Grenzschutzeinheiten werden formiert und erreichen bis November eine Stärke von ca. 10.000 Mann.

September  
26.10.1950

Amt Blank wird gebildet als Vorläufer für das spätere BMVg.

Beginn der Ausbildung höherer Offiziere in den USA.

Oktober
30.10.1950

Die Hauptverwaltung Luft (HVL) wird als Referat z.b.V. gebildet. Personalmäßig entwickelt sie sich von 26 Mann 1950, über 123 Mann 1951 zu 4.954 Mann 1952.

  November  
  Dezember Aus den bisherigen 38 reinrassigen VP-Bereitschaften werden nunmehr 24 gemischte VP-Bereitschaften gebildet (je 1.800 Mann), die VP-Bereitschaft vom Typ a entspricht dabei bereits der Struktur eines sowj. Schützenregimentes. In diesen Bereitschaften werden neben den bereits bekannten Unterteilungen nach A,B,C,D, weitere Spezialabteilungen geschaffen bzw umbenannt. So z.B.
- S1 - Aufklärung
- S2 - Nachrichten
- S3 - Pioniere
- S4 - Panzerabwehr
-

S5 - Fla MG

- S6 - Granatwerfer
- S7 - Panzer

Im gleichen Zeitraum werden auch die Schulen wie folgt neugegliedert:
- höhere Schule ( Kochstedt)
- 3 A-Schulen ( Döbeln, Erfurt, Naumburg)
- B-Schule (Glöwen)
- C-Schule (Priemerwald)
-

D1-Schule (Pirna)

- D2-Schule (Klietz)
- 2 Politschulen (Berlin-Treptow, Potsdam)
- Sportschule (Potsdam)
- Waffentechn.Schule (Doberlug)
- Kfz Schule (Apollendorf)
- Dolmetscherschule (Weimar)

Zahlen zur Personalentwicklung der HVA
- Oktober 1949
34.797 Mann (886 Offz., 1.308 Uffz., 32.603 Mannschaften)
- Oktober 1950
48.458 Mann (3.284 Offz., 5.550 Uffz., 39.624 Mannschaften)
- Oktober 1951
52.006 Mann (11.556 Offz., 24.040 Uffz., 16.410 Mannschaften)
     

 

  1951  
  Januar

 

15.02.1951

Offizieller Bildung des BGS nachdem alle Grenzschutzeinheiten bereits aufgebaut sind.

Februar  
  März  
In Essen wird ein Hauptausschuß zur Vorbereitung einer Volksbefragung gebildet. Die westdeutsche Regierung verbot daraufhin die Volksbefragung. Trotzdem fand sie statt und von den 9. Mio Bürgern die sich im Westteil beteiligten stimmten über 90 % gegen eine Remilitarisierung, im Ostteil übrigens beteiligten sich über 13 Mio Bürger an dieser Volksbefragung und auch dort stimmten 96 % gegen eine Remilitarisierung und für einen Friedensvertrag.

April  
es wird mit der intensiven Ausbildung unterer und mittlerer Führer militärischer Einheiten begonnen.

Mai  
Die FDJ als gesamtdeutsche Jugendorganisation wird in Westdeutschland verboten.

Juni  
Der "Rat der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" wird in Westdeutschland verboten.

Juli  
  August  
10. - 14.09.1951

Eine Konferenz der Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, der USA, endet mit dem Beschluß die Aufnahme der BRD in die NATO vorzubereiten und zunächst bis 1952 militärische Kontingente der BRD in die "Europa-Armee" aufzunehmen.

September  
27.10.1951

Das Innenministerium meldet den Abschluß der Aufstellung von ca. 30.000 Mann Bereitschaftspolizei.

Oktober  
22.11.1951

Die "Kommunistische Partei Deutschlands" wird in Westdeutschland verboten.

November  
  Dezember  
     

 

  1952  
Frühjahr 1952

Die Planungsgrundlagen für die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (VG) sind abgeschlossen. Im
geheimen Militärprotokoll steht u.a. zu den Streitkräften der BRD:

- Heer:
  300.000 Mann; 12 Verbände, davon 4 PD, 2 PGD, 6 ID
- Luftwaffe:
  100.000 Mann; 300 Jagdbomber, 150 Allwetterabfangjäger, 672 Jagdflugzeuge
- Marine:
  40.000 Mann; 186 Kriegschiffe, kleine Zerstörer; klleine U-Boote, U-Jäger
03.01.1952

352 künftige Offiziere der Bundeswehr reisen zu ihrer Ausbildung in die USA.

19.01.1952

Das Amt Blank kündigt die allgemeine Wehrpflicht an.

Januar

 

  Februar  
25.03.1952

Die USA , GB und Frankreich antworten mit einem klaren Nein auf den Vorschlag der UdSSR einen Freidensvertrag mit Deutschland abzuschließen und Deutschland zu einer neutralen, demokratischen und einheitlichen Republik zu entwickeln.

März  
  April Eine Regierungsdelegation der DDR reist in die UdSSR. Auf der Tagesordnung steht eine Konferenz der sozialistischen Länder zur Erörterung der internationalen Lage. Am Rande dieser Tagung kommt es auch zu bilateralen Gesprächen zwischen der UdSSR und der DDR-Vertretung. Stalin trifft in diesem Zusammenhang eine wesentliche Aussage:
"... die Zeit des Pazifismus ..." sei nunmehr vorbei und es ist an der Zeit Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft, eine entsprechende Rüstungsindustrie und wehrvorbereitende Organe zu schaffen.
Moskau reagierte so auf die Ablehnung ihrer Note vom 10.03.1952.

Inhalt der Note, (an die 3 Westmächte gerichtet) war der Vorschlag einen Friedensvertrag vorzubereiten sowie die Schaffung eines einheitlichen deutschen Staates voranzutreiben. Das deutsche Volk soll dabei die freie Entscheidung über sozialökonomische und politische Grundlagen treffen. Grundvoraussetzung ist keine Beteiligung des deutschen Staates an egal welchen Militärbündnissen!

26.05.1952

Konrad Adenauer unterzeichnet den GENERALVERTRAG (auch DEUTSCHLANDVERTRAG) mit dem der Besatzungsstatus der BRD aufgehoben wird. Damit wird die staatliche Souveränität an die BRD übergeben. Die Siegermächte behalten sich jedoch noch hier und da Veto Rechte vor.

27.05.1952

In Paris wird der Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) unterzeichnet.

Mai Die FDJ übernimmt die Patenschaft über die KVP
  Juni 500 sowjetische Militärberater nehmen ihre Tätigkeit auf. Ihre Aufgabe ist die Anleitung und Kontrolle der Offiziere ab KC/BC aufwärts.
Die SU liefert Waffen und Ausrüstung in größerem Umfang:
- 23.000 Karabiner 44
- 11.000 Pistolen TT
- 22.000 MPi 41
- 4.000 MG DP,Maxim,DSchK
- 1.000 millt. und schwere Granatwerfer
- 300 PAK
- 80 Fla Kanonen 39
- 300 Kanonen 42
- 100 Haubitzen 38
- 100 Pz T34/76
- 150 SFL SU-76

Die sowjetischen Streitkräfte stellen zur Ausbildung von Piloten ein Lehrregiment zur Verfügung, zudem als X-Lehrgang bekannt gewordenen Speziallehrgang gehen 250 Piloten zur Ausbildung auf Strahltriebwerksjagdflugzeugen MiG-15 in die SU.

  Juli
01.07.1952

Bildung der KVP
Während für Land- und Seestreitkräfte bereits eine Basis aus der HVA und der HVS bestanden, konnte nunmehr der Aufbau der VP-Luft voranschreiten.
Verantwortlich für die KVP war zunächst W.Stoph als Minister des Innern der DDR. Der Einsatz von V.Müller als dessen erster Stellvertreter und Stabschef sorgte für großen Unmut vor allem bei H.Hoffmann. V.Müller war Generalleutnant a.D. der deutschen Wehrmacht.
Zur HVA Zeit wurden mit den VP-Bereitschaften bereits eine Grundstruktur der Regimenter geschaffen. Sie entsprachen den Strukturen sowjetischer Schützenregimenter der damaligen Zeit.
Nunmehr stand die Aufstellung von Divisionen im Mittelpunkt der Anstrengungen. Es sollten zwei Typen geschaffen werden:
- Infantrie Divisionen
- mechanisierte divisionen

Zur Realisierung der Führung der aufzubauenden Truppen wurden zunächst 4 Territorialverwaltungen (TV)ldet. Diese entsprachen von ihrer Grundstruktur der eines sowjetischen Armeekorps.
Zunächst wurde allerding mit der Auffüllung der TV Pasewalk begonnen. Die anderen 3 TV lagen in Dresden, Leipzig und Dessau (später TV Schwerin). Diese TV's wurden zunächst ausschließlich kadriert geschaffen.

TV Pasewalk
- eine Infantriedivision Prora mit 13.127 Mann
- eine Infantriedivision Rostock mit 13.127 Mann
- eine mech. Division Eggesin mit 13.565 Mann
- sowie weitere sst. Truppen

eine Infantriedivision verfügte über
- 3 Infantrieregimenter (A-Kommando)
- 1 Artillerieregiment (B-Kommando)
- 1 Panzer / SFL Regiment (C-Kommando)
- 1 Nachrichtenbataillon (D1 Abteilung)
- 1 Pionierbataillon (D2 Abteilung)
- 1 Aufklärungsbataillon (S1 Abteilung)
- 1 Panzerabwehrbat. (S4 Abteilung)
- 1 Flak Abteilung (S5 Abteilung)
- 1 Sanitätsbataillon

eine mech. Division
- 3 mech Regimenter
- 1 Panzerregiment mittl. Pz
- 1 Panzerregiment schwere Pz
- 1 Granatwerferregiment (S6)
- 1 Nachrichtenbataillon (D1 Abteilung)
- 1 Pionierbataillon (D2 Abteilung)
- 1 Aufklärungsbataillon (S1 Abteilung)
- 1 Panzerabwehrbat. (S4 Abteilung)
- 1 Flak Abteilung (S5 Abteilung)
- 1 Sanitätsbataillon
   
09. - 12.07.1952

Die 2. Parteikonferenz der SED beschließt ab Juli 1952 die Kasernierte Volkspolizei (KVP) zu schaffen. Der dazu benötigte Kaderstamm von nahezu 50.000 Mann ist in den Jahren der HVA entwickelt worden.

  August eine Wehrorganisation wird aufgebaut. Sie besteht nach Aufstellung aus 15 Registrierverwaltungen und 225 Registrieabteilungen. Diese kann man durchaus als Vorläufer der späteren WBK / WKK betrachten.
Die Verwaltung für allgemeine Fragen (Verwaltung 1000) wird geschaffen. Ihre Hauptaufgabe wird fortan die militärische Aufklärung sein.
  September Zur Aufstellung der KVP waren die Spitzenpositionen wie folgt besetzt:
- W.Stoph (Berlin)
Minister des Innern und Chef der KVP
(Stgefr. Wehrmacht, 45 sowj. KG)
- Generalleutnant V. Müller (Bayern)
1. St. d. Minister und Chef des Stabes des MdI
(43 GL Wehrmacht, 44 sowj.KG)
- Generalleutnant H.Hoffmann (Ba.Würt.)
St. d. Ministers für Ausbildung
(39 - 46 Emigr. SU)
- Vizeadmiral V.Verner (Sachsen)
St. d. Ministers und Chef der VP-See
(38 - 45 illeg. Kampf in Dänemark)
- Generalmajor H.Keßler (Polen)
St. d. Ministers und Chef der VP-Luft
(Sold Wehrmacht 41 Überläufer)
- Generalmajor R.Dölling (CSR)
St. d. Ministers und Chef der pol. Verwaltung
(Emigriert SU)
- Generalmajor B.Weinberger (Ungarn)
St. d. Ministers für Wirtschaftsfragen
( 39 - 47 Emigiert SU)
- Generalmajor B.Bechler (Sachsen)
St. d. Chefs des Stabes MdI
(von den Nazis zum Tode verurteilt, 43 - 45 sowj. KG)
- Generalmajor K.Wagner (Sachsen)
Chef Verw. Operativ m.d.F.b.
(35 - 45 Zuchthaus Waldheim pol. Häftl.)
- Generalmajor H.Heitsch (Sachsen)
Chef Verw. Versorgung
(Major i.G. Wehrmacht, 45-49 sowj+ poln. KG)
- Generalmajor A.v.Lenski (Polen)
Chef Verw. Motorisierung
(GM Wehrmacht Vorpatent GL, 43 sowj. KG)
- Generalmajor H.Wulz (Elsaß)
Chef Verw. B-Versorgung
(42 GM Wehrmacht 43 - 48 sowj. KG)
- Generalmajor K.Walther (Thüringen)
Chef Verw. Med Dienst
(44 Generalarzt Wehrmacht, 45 - 49 sowj KG)
- Generalmajor E.Muntschke (Berlin)
Chef Verw Kader
(39 - 45 illeg. Arbeit Fra, Belg, NL)
- Generalmajor W.Allenstein (Berlin)
Chef Verw Finanzen
(Gefr. Wehrmacht, 45 amerik. KG)
- Generalmajor K.Linke (CSR)
Chef Verw allg. Fragen (1000)
(41 - 46 Offizier rote Armee, Partisanenkommandeur)
-

Generalmajor F.Johne (CSR)
Chef Verw Lehranstalten
(42 - 45 Häftling KZ Sachsenhausen)

- Generalmajor H.Borufka (CSR)
Chef Verw Ausbildung+Inspektion
(Ltn.Wehrmacht, 43 - 49 sowj. KG)
- Generalmajor H.Rentzsch (Thüringen)
Chef TV Pasewalk m.d.F.b.
(43 Hptm Wehrmacht, 43 - 45 sowj. KG)
- Generalmajor H.B.Zorn (Berlin)
Stabschef der VP-Luft
(42 Maj.i.G. Wehmacht, 43 - 49 sowj. KG)
- Konteradmiral H.Neuenkirchen (NRW)
Stabshef der VP-See
(Oltn Wehrmacht Marine Inf., 45 - 49 sowj. KG)
   

Die Geburtsregionen (hinter dem Namen) sind eingefügt, weil dies zeigt, das von den 21 leitenden Generalen nur 9 ausdem Territorium der DDR stammten, 12 hingegen ihre Heimat verloren hatten ob nun politisch oder durch Besetzung. Hintenan gestellt ein kurzer Vermerk auf den Lebensweg in der Nazizeit der zeigt, das 13 Mann Angehörige der Wehrmacht waren, wovon 4 einen Generalsrang inne hatten, 6 Offiziere waren, 3 Mann Soldaten waren. 8 von ihnen waren emigriert bzw. saßen in Kerkern der Nazis. 12 waren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und einer von ihnen in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

  Oktober  
  November  
17.12.1952

Bundeskanzler Adenauer gibt öffentlich und schriftlich in einem Brief an GO a.D. der Waffen SS Hausser bekannt, dass seine Ehrenerklärung für Soldaten der ehemaligen deutschen Wehrmacht am 03.12.1952 vor dem deutschen Bundestag, auch für Angehörige der Waffen SS gelte, soweit sie ausschließlich als Soldat ehrenvoll für Deutschland gekämpft haben.

Dezember Die KVP Einheiten erreichen einen Auffüllungsstand von 90.250 Mann.
     

 

  1953  
20.01.1953

D.D. Eisenhower wird Präsident der USA und verkündet sofort die "ROLL BACK STRATEGIE" gepaart mit der "MASSIVEN KW-VERGELTUNG".

Die USA geht zur zweiten Periode ihrer Globalstrategie über
1. CONTAINMENT POLITIK
2. ROLL BACK inclusive der Androhung überraschender und massierter KW-Schläge
Januar

 

  Februar  
19.03.1953

Der Bundestag ratifiziert den GENERALVERTRAG.

20.03.1953

die USA stellen in einem Sofortprogramm 150 Mio DM zur sofortigen Schaffung der Bundeswehr bereit.

März  
  April  
  Mai  
19.06.1953

Der BGS meldet seinen Bestand mit nunmehr 20.000 Mann.

Juni Der Personalbestand der KVP ist nunmehr auf 113.000 Mann angewachsen, von diesen 113.000 Mann sind mittlerweile 13.000 in Lehrgängen zu Offizieren ausgebildet worden. Diese Ausbildung ist kurz, qualitativ unzureichend und wird dadurch erschwert, das zwischendurch Einheiten zu führen sind.
Eine Analyse gibt einige Auskünfte über das Offizierskorps:
13.000 Offiziere insgesamt dienen in der KVP von denen zuvor bereits 4.177 der Wehrmacht angehörten. Nicht jeder Wehrmachtsangehörige war dort jedoch Offizier. Dies teilte sich wie folgt auf:
- 5 ehemalige Generale 0,3 %
- 455 ehemalige Offiziere 3,4 %
- 1.183 ehemalige Unteroffiziere 9,0 %
- 2.524 ehemalige Soldaten 19,4 %
- 8.823 ungediente 67,9 %
Von diesen 13.000 Offizieren waren 1952 bereits 8.700 (66,0%) Kandidaten bzw. Mitglied der SED, eine andere Parteizugehörigkeit war nicht verboten jedoch auch nicht gerne gesehen, weitverbreitet war zum Beginn die Mitgliedschaft in LDPD bzw. NDPD.
Eine neue Qualität erfährt die führende Rolle der SED in der KVP mit dem Einsatz von über 3.000 Politoffizieren, Sie machen damit einen Anteil von 24,6 % des gesamten Offizierskorps der KVP aus!


Die VP-Luft wird umbenannt und wird nunmehr als Verwaltung der Aeroklubs geführt.


Die Hauptabteilung I des MfS (Verwaltung 2000) geht aus der bisherigen Abteilung VII a des MfS hervor. Die Hauptaufgabe dieser Hauptabteilung wird die Abwehrarbeit sein.


Im Ergebnis der Zwangkollektivierung in der Landwirtschaft, der Zurückdrängung der Privatwirtschaft kam es zu einer Wirtschafts- und Versorgungskrise. Eingeleitete bzw. vorgesehene Maßnahmen, wie Herabsetzung des Lebensstandards und die beabsichtigte Einführung einer generllen 10%-igen Normerhöhung ließen das Faß überlaufen. Es kam zu Protesten.
Berliner Bauarbeiter machten am 16.06.1953 den Auftakt. Aus der Großbaustelle "Stalinallee" heraus begannen Demonstrationen gegen die bereits genannten Zustände.
Realer Fakt ist, das sehr schnell von westlicher Seite reagiert wurde und führend der Radiosender RIAS Berlin (RIAS stand für Radio im Amerikanischen Sektor) brachte ununterbrochen Berichte und Aufrufe zu neuen Demonstrationen.
Am nächsten Tag, dem 17.06.1953 demonstrierten insgesamt ca. 500.000 Bürger in unterschiedlichen Städten. Als Schwerpunkte dieser Demonstrationen werden genannt:
- Berlin
- Magdeburg
- der Raum Gera - Erfurt - Halle - Leipzig
- der Raum Niesky - Görlitz - Dresden

Die Regierung der UdSSR verkündet den Ausnahmezustand und setzt sowj. Truppen ein. Allein in Berlin sollen 500 sowj. Panzer im Einsatz gewesen sein.

Am 17.06.1953 sollen von der KVP ausschließlich Kräfte der KVP-Bereitschaft Oranienburg in Berlin eingesetzt gewesen sein. Die KVP-Bereitschaft war dazu mit Karabinern und Pistolen ausgerüstet. Die Munition wurd allerding geschlossen mitgeführt und nicht an die Soldaten ausgegeben. Zum Schußwaffeneinsatz kam es zunächts nur durch sowjetische Truppen.

Insgesamt sollen 8.200 KVP-Angehörige eingesetzt gewesen sein. Um 17:00 Uhr erließ GM Dölling für Halle den Befehl zum Schußwaffeneinsatz bei Angriffen auf die KVP. Um 18:00 Uhr wurde diese Weisung für alle KVP Einheiten ausgeweitet, allerdings bei äußerster Notwendigkeit und bei Gefahr für Gesundheit und Leben der eingesetzten KVP-Angehörigen.

pers Einflechtung (Wolf)
Aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich, das an unserer Wohnungstür ein mit Ölfarbe gemalter roter Stern aufgebracht war mit dem Hinweis, hier wohnt ein Kommunistenschwein! Meine Mutter und meine beiden älteren Geschwister (ich hatte noch nen sicheren Platz im Bauch meiner Mutter) wurden in irgendeine Dienststelle gebracht um deren Leben nicht in Gefahr zu bringen. Es wurde also nicht nur demonstriert sondern punktuell "Jagd" auf Kommunisten veranstaltet. Aber vielleicht hätte ich diesen pers. Exkurs lieber weglassen sollen ?

Nach sowjetischen Aussagen wurde die KVP nur so verhalten eingesetzt, da man ihr noch nicht so richtig über den Weg traute. Man befürchtete sogar hier und da Verbrüderungen mit den Demonstranten.

Wie an anderer Stelle bereits zahlenmäßig belegt, stellte die SU sofort den laufenden Truppenabzug der GSSD ein und erhöhte die Zahl der stationierten AA erheblich.

Im Ergebnis des 17.06.1953 wurde auch eine Führungsschwäche der KVP Führung geschlußfolgert. Es kam zu umfangreichen Reorganisationsmaßnahmen die sich bis Dezember 1953 auswirkten.

Es wurde ein einheitlicher Stab für die KVP gebildet
- Chef der KVP nunmehr Generalleutnant H.Hoffmann gleichzeitig St. des Innenministers
- Chef des Stabes nunmehr Generalleutnant V.Müller
- Chef der pol. Verw. Generalmajor R.Dölling

Die ökonomische Lage der DDR zeigte, das man außer Stande war 4 Armeekorps (TV) aufzustellen. Die Stärke der KVP sollte zunächst nicht weiter wachsen und bei einer Personalstärke von 86.276 "eingefroren" werden. Sowurde festgelegt erstmal nur den TV Pasewalk aufzufüllen während die bisherigen TV Dresden, Leipzig und Schwerin(vormals Dessau) zu einem TV zusammengefaßt wurden. Es waren nunmehr zwei TV, eine in Pasewalk (TV Nord) und eine in Leipzig (TV Süd). In diesem Zusammenhang der Reorganisation wurden 24.000 Angehörige der KVP im Rahmen einer weiteren "Säuberungswelle" entlassen.

Diese Reorganisationsmaßnahmen wurden auch notwendig, da der innere Zustand der KVP, als unbefriedigend eingeschätz wurde. Hierzu einige Zahlen:
- 1952 1.218 Deserteure
- 1953 1.667 Deserteure
- 1953 14.596 unerlaubte Entfernungen von der Truppe

Pro Jahr traten etwa 100 Suizide auf. Es gab jährlich zwischen 300 und 400 Tote und Verletzte. Ursachen waren oftmals die schlechten Lebensbedingungen, häufige Versetzungen etc. pp.

Eine der Ursachen die ausgemacht wurden, war die unzureichende und unbefriedigende Qualität der Ausbilder/Vorgesetzten. In den nunmehr 22 Offiziersschulen wurden zwar zahlenmäßig ausreichend Offiziere ausgebildet aber Länge und Qualität der Ausbildung entsprachen oftmals nicht den Ansprüchen. Ein besonderer Aspekt war das sehr junge Lebensaltersehr, sehr vieler Offiziere und Unteroffiziere und bei denen, die nicht in der Wehrmacht gedienst hatten ein Defizit in militärischen Fragen. Soll heißen, oftmals waren die Unterstellten mit mehr militärischer Erfahrung ausgestattet als deren Vorgesetzte.
Als Ergebnis dessen wurden sowohl 1952 als auch 1953 bei den Auswertungen der Ausbildungsjahre eingeschätzt, dass Ausbildungsziele oftmals nicht erreicht wurden, Waffentechnik nur unzureichend beherrscht wird und die Qualität der Ausbilder und damit der Ausbildung insgesamt zu schlecht ist.

21.06.1953

Die 2. Parteikonferenz der SED beschließt ab Juli 1952 die Kasernierte Volkspolizei (KVP) zu schaffen. Der dazu benötigte Kaderstamm von nahezu 50.000 Mann ist in den Jahren der HVA entwickelt worden.

  Juli  
  August
01.08.1953
Das MfS wird als Staatssekretariat für Staatssicherheit, Teil des MdI. Damit unterstehen dem MdI:
- der Chef der KVP als St. d. Ministers Generalleutnant Hoffmann
- der Chef der HV DGP als St. d. Ministers Generalmajor Gartmann
- der Chef der DVP als St. d. Ministers Generalinspekteur Maron
- der Staatssekretär für Staatsssicherheit als St. d. Ministers Wollweber
   
  September
23.09.1953

Umbenennung VP-Luft in Verwaltung der Aero Clubs - Chef Generalmajor Keßler.

  Oktober  
  November  
  Dezember im Verlaufe des Jahres 1953 erfolgten weitere Waffenlieferungen, so u.a.:

KVP
- 47 schwere Panzer IS II
- 361 mittlere Panzer T 34/85
- 119 mittlere Panzer T 34/76
- 278 mittlere SFL SU-76, mittlere SFL SU-85 und schwere SFL SU-100
- 268 SPW 152
- 238 SPW BA-64 "Bobby"
   
VP-See
- 1 Flaggschiff
- 4 MLR Boote
- 6 MR Boote
- 20 KS Boote
- 3 Räumpinassen
- 5 Schulboote
- 11 Hilfs- und Bergungsfahrzeuge
- 19 Vermessungs- und Seezeichenschiffe
- Beginn der Aufstelluing einer U-Boot Waffe auf Rügen
   
VP-Luft (Verw.d.A)
- 106 MiG - 15 werden jedoch (nach dem 17.06.53) wieder eingezogen und in die UdSSR verlegt
- 35 Jak 18 und Jak 11
- 2 An-2
- 5 La
   
     

 

  1954  
  Januar

 

26.02.1954

Der Bundestag beschließt die Wiederaufrüstung und erteilt die Ermächtigung zur Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht.

Februar
10.02.1954

Der Außenminister der UdSSR Molotow schlägt auf einer Konferenz der Außenminister in Berlin vor, einen gesamteuropäischen Vertrag über kollektive Sicherheit abzuschließen. Wesentlicher Inhalt ist u.a., der Abzug aller Alliierten innerhalb von 6 Monaten von deutschem Boden, gemeinsam abgestimmte Festelgungen über Schaffung von Polizeikräften innerhalb Deutschlands. Die Westseite lehnt ohne weitere Begründung ab.

24.02.1954

DDR-Regierung schlägt eine Volksbefragung DDR/BRD vor. Die Westseite lehnt erneut ab.

25.02.1954

Das Politbüro beschließt Polit- und Parteistruktur in bewaffneten Organen und schreibt so das Primat der SED fest.

  März
25.03.1954

Die UdSSR hebt die Souveränität der DDR weiter an indem der sowjetische Kommissar mit all seinen Weisungsbefugnissen abgeschafft wird.

01.04.1954

Die USA, GB, Frankreich und die BRD lehnen den Vorschlag der UdSSR vom 31.03.1954 ab. dieser Vorschlag lautete, ein gesamteuropäisches Sicherheitssystem zu schaffen. Die SU erklärt zum wiederholten mal ihre Bereitschaft Mitglied der NATO werden zu wollen.

April bis August

Die USA liefern zur Erstausstattung der Bundeswehr als Teil der zukünftigen Europa-Armee:

- 6.000 Panzer
- 8.800 gepanzerte Fahrzeuge
- 1.400 Artilleriesysteme
- 100.000 Kfz
- 1.250 Kampfflugzeuge
Das Amt Blank bereitet in diesem Zeitraum 585 größere Unterkunftsanalgen und 284 Übungsplätze auf den Beginn der Ausbildung bzw. die Aufnahme der Rekruten vor.
April
06.04.1954

Die Volkskammer der DDR unterbreitet dem Bundestag der BRD den Vorschlag, einen gemeinsamen Beschluß über das Verbot von KW auf deutschem Boden zu fassen. Die Westseite lehnt ab.

15./16.04.1954

In Berlin findet der II.Nationalkongreß der Nationalen Front statt. Mehrere hundert Delegierte aus der BRD und Westberlin nehmen daran teil. Nochmals ergeht der Vorschlag einer Volksbefragung an diese Regierungen. In der DDR findet diese dann statt, in der BRD wird diese verboten.

  Mai  
  Juni  
  Juli  
30.08.1954

Französische Nationalversammlung verschiebt die Entscheidung EVG und Europa Armee auf unbestimmte Zeit, was das gleichzeitige Scheitern dieses Vorhabens bedeutet.

August
23.08.1954

Der Präsident der DDR W.Pieck wendet sich schriftlich an den Präsidenten Frankreichs P.Coty und weist auf die Gefahr hin, die mit der Ratifizierung der Verträge zur EVG (Europäischen Verteidigungsgemeinschaft) entstehen könnten. Die französische Nationalversammlung vertagt die Ratifizierung auf unbestimmte Zeit.

Das Jahr 1954 läuft unter diesen letztgenannten Aspekten eigentlich mit wenig wesentlichen Veränderungen ab. Der Schwerpunkt ist zunächst die Anhebung der Ausbildungsqualität vor dem weiteren zahlenmäßigen Ausbau der KVP. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Verbesserung der Führungstätigkeit. In diesem Zusammhang wird zum Beispiel im Rahmen der Seestreitkräfte in der VP-See zwei Küstenabschnitte gebildet. Den Küstenabschnitt I (Ost) und den Küstenabschnitt II (West).

Man analysierte den Zustand und stellte fest das man seinen eigenen Planungen aus unterschiedlichsten Gründen hinterherlief. So fehte Ende 1953 noch an Ausrüstung, die eigentlich bereits vorhanden sein sollte:

- 100 schwere Panzer IS II
- 300 mittlere Panzer T34/85
- 60 Sturmgeschütz SU-100
- 5 La
- 250 SPW
- 1.500 Kfz
   
25.09.1954

Der Nationale Sicherheitsrat verabschiedet Richtlinie zur Aufnahme der BRD als Vollmitglied in die NATO.

September  
23.10.1954

Unterzeichnung der Pariser Verträge incl. der Aufnahme der BRD als Vollmitglied der NATO.

Oktober  
  November
20.11. - 02.12.1954

Die UdSSR läd alle Staaten Europas nach Moskau zu einer Sicherheitskonferenz ein. Der Westen nimmt geschlossen nicht teil.

Auf der NATO Ratstagung wird der Beschluß über das SCHWERT-SCHILD-KONZEPT gefaßt
- kriegsentscheidende Rolle haben die strategischen Kernwaffen (SCHWERT)
- konventionelles Potential der NATO dagegen stellt das SCHILD dar
Bei Feindberührung sollen die SCHWERT-Streitkräfte eingesetzt werden, nach deren massivem Nuklearschlag war vorgesehen, mit den SCHILD-Streitkräften durch Inbesitznahme gegnerischen Territoriums den Krieg zu beenden.
Dieses Konzept sollte uneingeschränkt bis 1962 gelten (Kuba-Krise).

Das Amt Blank meldet, das bis zum Zeitpunkt 3.500 zukünftige Offiziere und Unteroffiziere ihre Ausbildung in den USA erfolgreich abgeschlossen haben.

Dezember Bei einer Tagung der Regierungen der sozialistischen Länder in Moskau fiel eine Entscheidung von grundlegender Bedeutung für die nächsten Jahrzehnte.
Man beschloß, dass bei Umsetzung der Pariser Verträge (NATO) als Antwort eine sozialistische Verteidigungskoalition gegründet werde (Warschauer Pakt).

14.12.1954

H.Hoffmann legt den "Plan der Maßnahmen zur Vorbereitung der Umwandlung der KVP in eine Kaderarmee" vor. Dieser Plan sieht u.a. vor, die Schaffung:

- von Landstreitkräften mit 3 Armeekorps (das dritte wurde niemals aufgestellt)
- von Luftstreitkräften und Kräften der Luftverteidigung mit dominierendem Anteil
- von Seestreitkräften
   
     

 

  1955  
07.01.1955

Amt Blank legt Streitkräfteplanung vor

- 370.000 Mann Heer - mit 6 Panzerdivisionen und 6 Infantriedivisionen
- 40.000 Mann Luftwaffe - mit 20 Kampfgeschwadern ( 8 Jabo, 3 leichte Bomber-, 4 Jagd-, 2 Transport- und 3 Aufklärungsfliegergeschwader
- 20.000 Mann Marine - mit Schnellbooten U-Jägern, Minenleg- und räumbooten, kleine U-Booten und Zertörern
Diese Truppen sollten als Feldtruppen im NATO Rahjmen handeln.

Zusätzlich war geplant ein Territorialheer mit 140.000 Mann Stärke aufzustellen. Für die Aufstellung aller Einheiten wurde ein Zeitraum von 3 Jahren veranschlagt.

Januar
25.01.1955

Erlaß des obersten Sowjets der UdSSR über die Beendigung des Kriegszustandes zwischen der UdSSR und Deutschlands, als erste Siegermacht überhaupt.

 

25.02.1955

Mit der Ratifizierung der Pariser Verträge durch den deutschen Bundestag wird die BRD nun endgültig 15. Mitglied der NATO.

Februar  
  März  
  April Das MdI gliedert seine Stellvertreterbereiche neu um und verbessert so die Führungsgrundlagen auch der KVP.
  Mai
11. - 15.05.1955

Der Warschauer Vertrag wird als Antwort auf die Bildung der NATO geschlossen. Die DDR wird Mitglied dieses Vertrages.

07.06.1955

Aus dem Amt Blank wird nunmehr offiziell das Bundesministerium für Verteidigung (BMVg).

Juni  
30.07.1955

Die NATO Staaten lehnen einen auf der Außenministerkonferenz in Genf von der UdSSR gemachten Vorschlag ab.
Inhalt:

- Schaffung eines gemeinsamen Gesamteuropäischen Vertrages über kollektive Sicherheit
- Nichtangrifftpakt NATO - WV
Juli  
  August Die KVP wird vollständig aus dem MdI ausgegliedert und damit eine eigenständige Institution. Mit der Schaffung von neuen Verwaltungen werden erste Voraussetzungen zur Bildung eines neuen Ministerium, des für Nationale Verteidigung geschaffen.
21.09.1955

K.Adenauer verkündet die Zeitleiste zur Aufstellung der Bundeswehr

- Anfang 1955 - 01.10.1959
Aufstellung des Heeres abgeschlossen
- Anfang 1955 - 01.01.1960
Aufstellung der Luftwaffe und der Marine abgschlossen
September
01.09.1955

Das "Amt für Technik" wird gebildet. Es ist als Führungsorgan für die zu schaffende Rüstungsindustrie vorgesehen.

20.09.1955

Als Ersatz für den nicht zustande gekommenen Friedensvertrag, schließt die UdSSR mit der DDR einen Freundschaftsvertrag über freundschaftliche Zusammeenarbeit und gegenseitigen Schutz. Damit werden aus Sicht der UdSSR und der DDR völkerrechtliche Grundlagen geschaffen, die auch für den Aufbau eigener Streitkräfte notwendig sind.

26.09.1955

In die Verfassung der DDR wird per Beschluß der Volkskammer, die Pflicht zur Verteidigung der DDR (Art.5) aufgenommen.
Da es sich bei der KVP und der späteren NVA um Freiwilligenarmeen handeln soll, werden "interessante" Modelle der Nachwuchsdgewinnung entwickelt. Da der Zustrom an Freiwilligen jedoch nicht ausreichend ist, entwickelt man immer mehr ein System von Delegierungen. So werden vermehrt Delegierungen von SED-Grundorganisationen, der FDJ-Organisation aber auch von Betrieben und Institutionen angewendet. Das sieht dann so aus, das Kollege X als Auszeichnung usw.usf. zum Dienst in der KVP delegiert wird.

  Oktober  
12.11.1955

Übergabe der Ernennungsurkunden der am 10.10.1955 ernannten 101 Angehörigen der Bundeswehr. Der 12.11.1955 gilt seither als Jahrestag der Bundeswehr. Ernannt wurden:

- 2 Generalleutnante
- 18 Oberstleutnante
- 30 Majore
- 40 Hauptleute
- 5 Oberleutnante
- 1 Stabsfeldwebel
- 5 Oberfeldwebel

Im Verlaufe des Jahres 1955 wurden insgesamt 252.464 Freiwillige für den Dienst in der Bundeswehr rekrutiert. Davon waren 40.613 ehemalige Wehrmachtsoffiziere (incl. Generale), 87.089 ehemalige Unteroffiziere der Wehrmacht und der Rest bisher ungediente Zivilisten. Damit stand bereits vor der Offiziellen Bildung der Bundeswehr der Ausbilderbestand nahezu 100 %ig. Der Grundwehrdienst sollte zunächst 18 Monate betragen und alle 6 Monate sollten Neueinberufungen stattfinden. Halbjährig sollten demnach ca. 60.000 Soldaten einberufen werden. Damit war im Herbst 1956 von einem Personalbestand von
ca. 425.000 Mann auszugehen. Das endgültige Verhältnis Längerdienender (ca. 300.000 Mann) zu Wehrpflichtigen (ca. 200.000 Mann) sollte eine Mobilmachung weiterer Kräfte jederzeit sichern.

(Quelle: Bundeswehr im Aufbau Dt. Soldatenkalender 1958 - München 1957)

14.11.1955

Um den Aufgaben Rechnung tragen zu können wird das BMVg zahlenmäßig versträrkt. Auch seine Struktur von einer überwiegend zivilen Einrichtung wird zu Gunsten der Militärs verändert. Es wurde ein Militärischer Führungsrat installiert. Dieser war zwar beriets im Mai 1955 entstanden, wurde aber erst durch die Ernennung seines Vorsitzenden, Generalleutnant Heusinger und durch die Aufgabenzuweisung gemäß des Erlasses 1518/55 vom 22.11.1955 wirksam.

November  
  Dezember
01.12.1955

Die Deutsche Grenzpolizei übernimmt die vollständige Grenzkontrolle unter eigene Verantwortung, ausgeschlossen ist nach wie vor die Kontrolle der Allierten, das bleibt unangefochtenes Recht der Alliierten.

    Die KVP hat die Grundlagen zur Schaffung der Nationalen Volksarmee der DDR geschaffen. Im Einzelnen:

KPV (Landstreitkräfte)
- Schaffung von 2 TV in Pasewalk und Leipzig, wobei der TV Süd zum großen Teil nach wie vor Kadriert ist
- Schaffung von K/M zur Aufstellung von Divisionen, z.T. schon in der späteren Gliederung vorhanden
   
TV Nord
- selbständiges S5 Regiment
- selbständiges S4 Regiment
- selbständiges B Regiment
- selbständiges D1 Regiment
- selbständiges D2 Bataillon
   
2 Infantrie Divisionen mit je
- 3 A Regimentern
- 1 B Regiment
- 1 C und SFL Regiment
   
1 Mech Division mit
- 3 mech. Regimentern
- 1 B Regiment
- 1 mittl. C Regiment
- 1 Schweres C und SFL Regiment
- 1 S5 Regiment
- 1 S6 Regiment
   
TV Süd
- 3 kadrierte Divisionen
   
VP-See (Seestreitkräfte)
- Schaffung einer Flottenbasis mit - MLR-Division; R-Division; KS-Division
- Schaffung Küstenabschnitt I mit - MLR-Division; R-Division; KS-Abteilung; S-Abteilung; H.u.R Abteilung
- Schaffung Küstenabschnitt II mit - zunächst keinen weiteren Angaben
   
VP-Luft (Verwaltung Aero-Clubs)
- Aeroclub 1 Cottbus
- Aeroclub 2 Drewitz
- Aeroclub 3 Bautzen
- Fliegerschule Kamenz
- Schule der Verwaltung der Aeroclubs
   
Stab der KVP
- 9 Verwaltungen
- 19 Schulen
   
Die Ausbildung der obersten Führung erfolgte in zwei Gruppen
- 1. Gruppe - unmittelbare KVP-Führung
- 2. Gruppe - Ebene Divisionsstäbe
   

Die Truppen trainierten und bildeten aus. Als Höhepunkt galt eine Übung, die als "Nochtener Übung" in die Geschichte der KVP/NVA eingegangen ist. Diese Übung sollte den "Qualtitätsnachweis" unter den Augen der sowjetischen Militärführung erbringen, das die KVP breit war, als Armee innerhalb des Warschauer Vertrages Aufgaben übernehmen zu können. Die dabei gezeigten Leistungen wurden als beeindruckend bewertet, man hatte schließlich fast ein Jahr gezielt auf diesen Höhepunkt hingearbeitet und trainiert.

Die Auflösung der KVP beginnt am 18.01.1956 mit dem Gesetz zur Schaffung der Nationalen Volksarmee der DDR und endet am 31.12.1956 mit der Auflösung der letzten KVP-Dienststelle.

Die NVA war geschaffen.

 

Zur Erläuterung nochmals einige Begriffserklärungen:
A Infantrie
B Artillerie
C Panzer
D1 Nachrichten
D2 Pioniere
   
S1 Aufklärer
S2 Nachrichten
S3 Pioniere
S4 Panzerabwehr
S5 Fla MG / FlaK
S6 Grantwerfer
S7 Panzer
   

Wobei ich es so verstanden habe, das bei doppelter Nennung z.B. C und S7 für Panzer oder D2 und S3 für Pioniere es nach sowjetischem Vorbild passierte. Wenn es ein reiner TT war, z.B. Pionierbataillon, so wurde es D2 Bataillon benannt, handelte es sich um eine Pionierkompanie eines mech. Regimentes z.B. dann war es eine S3 Einheit, so auch C Reg. für PR und S7 für eine Panzerkompanie oder ein Bataillon eines mech. Regimentes.

Zur Marine
MLR Minen Leg und Räum
R Räum
KS Küstenschutz
S Schulboot
H u.R Hafen und Reedeschutz
   

oker, 25.09.2006