Zeittafel zur Entwicklung der Truppenluftabwehr der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee


Vorbemerkungen des Verfassers Major a.D. Stolpe.

Die Zeittafel zur Entwicklung der TLA soll eine Ergänzung zum 2004 erschienenem Buch „ Die Truppenluftabwehr der NVA“, herausgegeben von P. Kneiphoff und M. Brix, sein.

Der Verfasser hat nur die Ereignisse angeführt, die seiner Meinung nach charakteristisch für die TLA waren und welche die ständige Modernisierung der Fla-Bewaffnung verdeutlichen.

Für Hinweise und Ergänzungen wäre der Verfasser dankbar.

Die Zeittafel ist den Soldaten, Unteroffizieren, Fähnrichen und Offizieren gewidmet, die in den Einheiten der TLA gedient haben. Auch angehörige der Bundeswehr (Heeresflugabwehrtruppe) sowie alle militärtechnisch und militärhistorisch interessierten Bürger können sich mit Hilfe der Zeittafel einen Einblick über die Entwicklung einer Waffengattung der NVA, der TLA, verschaffen.

 

Hauptverwaltung für Ausbildung
(HVA) 1949-1952

  1949  
12. Oktober Spezielle militärische Ereignisse aus Sicht der NVA bzw. von ihr ausgehend.

1950  
Im Verlauf des Jahres erfolgt eine Reorganisation der Bereitschaften. Es werden nach sowjetischem Vorbild gemischte Bereitschaften aufgestellt. Die A-Bereitschaften (entsprach einer Infanteriedivision) erhielten Aufklärungs- (S1), Nachrichten- (S2), Panzerabwehr- (S4) und andere Sonderkommandos. (S = Tarnbezeichnung für Sonderkommandos) In den VP-Bereitschaften werden auch Flak-Kommandos/ Flak-Abteilungen (Tarnbezeichnung: S-5) zunächst ohne Fla-Bewaffnung aufgestellt.

1951  
Anfang des Jahres Gründung der Flak-Artillerieschule (S-5 Schule) in Pinnow bei Angermünde. Der erste Ausbildungslehrgang von Offizieren an der S-5 Schule erfolgte vom 01.05. bis zum 21.12.1951.

1952  
Mai Auf Befehl des Chefs der HVA wird die Flak-Artillerieschule von Pinnow nach Prora verlegt. Zur Ausbildung der Offiziersschüler erhält die Flak-Artillerieschule die 37 mm Flak M39 und das Fla-MG 12, 7 mm (sowjetischer Produktion)
Juni Es erfolgt eine weitere Zulieferung von 80 Flak (37 mm Flak M39, 85 mm Flak), sowie eine größere Anzahl Fla-MG 12, 7 mm DSchK aus der Sowjetunion.
Die S-5 Kommandos/Abteilungen werden nach und nach mit dieser Fla-Technik ausgerüstet.

 

Kasernierte Volkspolizei
(KVP) 1952-1955


1952  
1. Juli Offizielle Umbenennung der HVA in KVP.
  Im Verlauf des Sommers werden in der KVP Infanterie Bereitschaften mit einer S-5 Abteilung und mech-Bereitschaften mit einem S-5 Kommando aufgestellt.
21.Oktober Die Flak-Artillerieschule wird nach Oranienburg verlegt.
Der Schulbetrieb beginnt im Januar 1953.

1953  
August Reorganisation der KVP.
Am 01.08.1953 wurden dem Stellvertreter des Ministers des Inneren und Chef der KVP, Generalleutnant Heinz Hoffmann, die VP-Luft und die VP-See unterstellt. Die VP-Luft wurde in Aero-Club umbenannt. Aus den bisherigen vier Territorialverwaltungen (TV), TV Dresden, TV Dessau, TV Leipzig, TV Pasewalk, werden die TV-Nord, mit dem Stab in Pasewalk und die TV-Süd, mit dem Stab in Leipzig gebildet.
Nach der Reorganisation gehörten zur TV-Nord, TV-Süd, jeweils zwei Infanterie- und eine mechanisierte Bereitschaft.
Im Raum westlich von Berlin wurden aus den bisherigen drei Infanterie Bereitschaften, alter Struktur, eine selbständige, dem Hauptstab der KVP unmittelbar unterstellte, mechanisierte Bereitschaft, mit dem Stab in Potsdam gebildet.
Zum Bestand der Infanterie Bereitschaften gehörten jeweils eine S-5 Abt. und zu den mechanisierten Bereitschaften ein S-5 Kommando. Den beiden Territorialverwaltungen waren je ein S-5 Kommando direkt unterstellt.
Sommer Flakartillerieschule fährt zum ersten Scharfschießen auf Luft- und Erdziele nach Altwarp.

1954/55  
Ende 1955 folgende S-5 Abteilungen bzw. Kommandos der KVP sind aufgestellt:
In der TV-Nord:  
das S-5 Kommando Pasewalk II Kdr.: Gerhard Schellenberger
die S-5 Abteilung Torgelow V Kdr.: Horst Garz
die S-5 Abteilung Prora Kdr.: Bernd Lietz
das S-5 Kommando Altwarp I Kdr.: Hans Rau
In der TV Süd:  
das S-5 Kommando Leipzig III Kdr.: Werner Kahle
die S-5 Abteilung Gotha II Kdr.: Heinz Möller
die S-5 Abteilung Halle V Kdr.: K. Weber
das S-5 Kommando Zittau Kdr.: Ernst Engel
das S-5 Kommando Potsdam VIII Kdr.: Erich Teichmann
das S-5 Kommando Eggersdorf Kdr.: Rudi Bräutigam
Das Kommando Potsdam VIII gehörte zur mech-Bereitschaft Potsdam, die dem Stab der KVP unterstellt war.
Das Kommando Eggersdorf war ebenfalls dem Stab der KVP unterstellt.
 
Ausrüstung der S-5 Kommando (am Bsp. der S-5 Kdo’s Altwarp und Zittau)
4 FBttr. 37 mm Flak 6 Kanonen je Bttr.
1 Fla-MG-Kompanie Fla-MG 12, 7 mm 12 MG

Ausrüstung der S-5 Abteilungen

2 FBttr. 37 mm Flak 6 Kanonen je Bttr.
1 Fla-MG-Kompanie Fla-MG 12, 7 mm 12 MG

Ausrüstung der S-5 Kommandos, die den Territorialverwaltungen unterstellt waren

2 FBttr. 37 mm Flak (M39) 6 Kanonen je Bttr.
2 FBttr. 85 mm Flak 6 Kanonen je Bttr.
mit GRS und Kommandogerät    

Alles Waffen die von der Roten Armee bereits im 2. Weltkrieg eingesetzt waren.
Der Personalbestand, die Bewaffnung und Ausrüstung der Luftabwehr der KVP bildeten die Grundlage für den Aufbau der FR in der NVA.

(S = war bei der HVA und KVP eine Tarnbezeichnung für Sondereinheiten. So hatte die Flak-Artillerie die Tarnbezeichnung S-5; S-2 (Nachrichten), S-1 (Aufklärer) um nur einige zu nennen.

 

Nationale Volksarmee
(NVA) 1956-1990


1956  
  In der 2. Hälfte des Jahres erfolgt die Trennung in Flak-Artillerie der Landstreitkräfte und der Luftverteidigung (LV). Die Flakartillerieschule und das Flakregiment Eggersdorf werden dem Chef Luftstreitkräfte/Luftverteidigung unterstellt.
18. Januar Volkskammer beschließt das Gesetz zur Gründung der NVA und des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV)
19. Januar Generaloberst W. Stoph wird zum Minister für Nationale Verteidigung berufen
10. Februar Befehl Nr. 1/56 des Ministers für Nationale Verteidigung zum Aufbau der NVA.
13. Februar Befehl Nr. 3/56 des Ministers für Nationale Verteidigung zur Strukturierung, Formierung und Dislozierung der Militärbezirke (MB), der Divisionen und Regimenter der NVA.
01. März Das MfNV, die Stäbe der MB III und MBV melden ihre Einsatzbereitschaft.
Auf der Grundlage des Befehls Nr. 3/56 (Februar 1956) erfolgte die Aufstellung der Stäbe der MB. MB III in Leipzig, MB V in Pasewalk (ab November in Neubrandenburg) und der ihnen unterstellten Truppenteile und Einheiten.
Dazu gehörten das FR-3 in Leipzig und das FR-5 in Ueckermünde, Stallberg, später in Prenzlau.
Das FR-3 und das FR-5 sind aufgestellt.
Im MfNV ist eine Abteilung Flakartillerie aufgebaut, die dem Chef Artillerie unterstellt ist.
Ab 1957 wird dieser Tag, als Tag der NVA begangen.
April - Juli

Am 30.04. ist die Aufstellung der 1. mech.-Division mit dem FR-1 abgeschlossen.

Die 4. und 8. Infanteriedivision (ID) mit dem FR-4 und dem FR-8 werden aufgestellt
August - Dezember

Die ID werden in MSD und die mech.-Divisionen in PD umstrukturiert. Es erfolgt die Aufstellung der 6.MSD mit dem FR-6 und der 9. PD mit dem FR-9 im MB V.

Im MB III werden die 11. MSD mit dem FR-11 und die 7. PD mit dem FR-7 aufgestellt.
10. November Laut Befehl 94/56 des Ministers für Nationale Verteidigung beginnt der Aufbau einer Funkmessschule in Oranienburg und Verlegung der Flak-Artillerieschule nach Potsdam/Geltow.
01. Dezember Die letzten Einheiten der KVP sind aufgelöst. Der Aufbau der FR der NVA mit der alten Fla-Technik der KVP ist im Wesentlichen abgeschlossen.
10. Dezember Der Stellenplan Nr.02/125 des MfNV tritt in Kraft. Er beinhaltet die Einführung neuer Kampftechnik für alle Waffengattungen.

1957  

 

 

 

 

 

 

Die Ausrüstung der NVA mit moderner Bewaffnung beginnt.
Die FR der MB (FR-3 und FR-5) erhalten schrittweise die Funkmessstation P-10, die GRS-9 bzw.GRS-9A, das Kommandogerät 6-19 und die 100-mm-Flak KS-19.
Die FR der MSD/PD werden mit einer Funkmessstation P-10, die FBttr. mit der GRS-9 bzw. mit der GRS-9A, dem Kommandogerät 6-60, mit der 57-mm-Flak-S-60 und der FLA-SFL-57mm-Zwilling ausgerüstet.
Die MSR und PR erhalten eine Batterie FLA-SFL-57/2 (ZSU-57/2).
Diese schrittweise Einführung der moderneren Fla-Bewaffnung ist Ende 1960 Anfang 1961 abgeschlossen.
Der Flak-Artillerieschießplatz in Zingst wird weiter ausgebaut. Das Gefechtschießen der Flak-Artillerie der NVA erfolgte in den Jahren 1956-58 auf den Schießplätzen der Sowjetarmee in Altengrabow und in Rerick (Halbinsel Wustrow).
 

Struktur Flakregimenter (FR) der Militärbezirke (MB):
 

Stab

 

1 Regt.-Schule

 

Führungsbatterie

 

6 FBttr.

je Bttr.: 6 100-mm-Flak, und ein Fla-MG-14, 5-mm-Vierling
   

Struktur der Flakregimenter (FR) in den MSD/PD:
 

Stab

 

1 Regt.-Schule

 

1 Führungsbatterie

 

2 FBttr.

je Bttr.: 6 Kanonen 57-mm-S-60
2 Fla-SFL-Bttr 57/2 je Bttr.: 6 Fla-SFL-57/2
1 Instandsetzungskompanie  
1 Versorgunskompanie  
   

Struktur in den MSR:
 

1 Fla-SFL-Bttr 57/2

je Bttr.: 4 Fla-SFL-57/2

1 Fla-MG-Bttr 14, 5-mm-Vierling

je Bttr.: 4 Fla-MG 14,5 mm/4; ZPU-4
   

Struktur in den PR:
 

1 Zug Fla-MG-14,5-mm-Zwilling

je Zug: 2 Fla-MG 14,5 mm/2

   

Struktur in den MSB:
 

1 Fla-SFL-Bttr 57/2

je Bttr.: 4 Fla-SFL-57/2
   
01. März Erstmals wird der Tag der NVA begangen.
01. Mai Auf der Maiparade wird der Öffentlichkeit die neue Fla-Technik gezeigt.
31. Mai Für die Verwaltung der MB (Leipzig und Neubrandenburg), der Seestreitkräfte und der LSK/LV wird die Bezeichnung Kommando eingeführt.

1958  

01. Januar

Die Uffz.-Schulen in den FR werden aufgelöst.

01. März

Generalleutnant H. Hoffmann wird Chef des Hauptstabes der NVA

November

Die Offz.-Schulen der NVA erhalten durch Beschluss des Ministerrates den Status von Fachschulen.

Dezember

 

 

Die 6. MSD wird aufgelöst. Damit auch das FR-6. Bewaffnung und der Personalbestand dienten zur Auffüllung der FR-8 und -9.
Einige FR (z.B. FR-4, FR-11) werden in das Diensthabende System eingebunden. (1961 erfolgt die Einführung des DHS für alle FR der TLA.)
Einige FR führen das Gefechtsschießen bereits auf dem Flakartillerieschießplatz (FAS) in Zingst durch.
Das FR-8 wird von Prora in seinen neuen Standort Rostock verlegt.

1959  
05. Januar In Dresden wird die Militärakademie (MAK) „Friedrich Engels“ gegründet.
Die ersten drei Offiziere der Flakartillerie schlossen ihr Studium an der MAK in Leningrad (Petersburg) ab.
Ende der 50er Jahre wurde im MfNV die Abteilung Flakartillerie erweitert. (AG Luftabwehr und AG Ausbildung). Die Flak gehörte immer noch zur Artillerie.
Februar In Cottbus wird eine Zieldarstellungsstaffel (Kommandostaffel) der LSK/LV aufgestellt. 1981 erfolgt die Umbenennung in Zieldarstellungskette-33 (ZKD-33). Die ZKD-33 gehörte jetzt zum Bestand der 3. LVD und war auf dem Flugplatz Peenemünde stationiert. Für die Sicherstellung des Schießens auf Luftziele der TLA gab es eine spezielle Staffel.
Oktober Es beginnt die Aufstellung des Fla-Raketenregiments-16 (FRR-16) der LSK/LV und die Ausrüstung mit dem Fla-Raketenkomplex „Dwina“ (NATO-Code SA-2 „Guideline“). Für die Aufstellung aller FRR der LV wurden zahlreiche Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere der TLA zur Luftverteidigung versetzt.

1960  
 

Anfang 1960 beginnen die Fakultäten der LSK/LV und der Lehrstuhl TLA der MAK Dresden mit der Ausbildung.

Ab 1960 führen alle FR der NVA das Gefechtsschießen auf dem Flakartillerieschiessplatz (FAS) in Zingst durch. Die Durchführung und Organisation des Schießens erfolgt erstmalig durch eigene Kräfte des FAS Zingst. (Zieldarstellung erfolgt durch die LSK der NVA)

Ende 1960 ist die erste Modernisierungsphase der Flakartillerie abgeschlossen. Die Flakartillerie ist mit modernern Waffensystemen ausgerüstet. Die FR erhalten eine modernere Funkmessaufklärungsstation (die RBS-15).
11. August Anordnung Nr.38/60 des Stellvertreters des Ministers für Nationale Verteidigung. Mit Wirkung vom 01.01 1961 ist die Flakartillerie aus der Waffengattung Artillerie herauszulösen. Die Flakartillerie ist damit eine selbständige Waffengattung die „Truppenluftabwehr“ (TLA)

1961  
01. Januar

Die Flakartillerie der Landstreitkräfte der NVA formiert sich zur selbständigen Waffengattung der TLA. Im MfNV wird eine Abteilung (später Verwaltung) TLA gebildet. Die Abteilung TLA gehört jetzt nicht mehr zur Artillerie. Sie ist eine selbständige Abteilung mit den Unterabteilungen Operativ und Ausbildung.

In den MB III und V werden Führungsorgane geschaffen an deren Spitze der Chef TLA des MB steht. Zur Führung der FR in seinem MB steht ihm eine FuTK zur Verfügung.

17. Februar Befehl 9/61 des Chefs des MB V über Maßnahmen zur Einführung des DHS für die FR-1, -8, -9 und -5. Im MB III war das der Befehl 3/61, für die FR-3, -4, -7 und -11.
06. September

Laut Befehl 58/61 des Ministeriums für Nationale Verteidigung:

 

die FR-1, -4, -7, -8, -9 und -11 in FAbt umstrukturiert (ab dem 1. Oktober)

 

die Fla-SFL-Battr (ZSU57/2) der MSR und die Fla-MG-Züge der MSB aus der Struktur der MSR bzw. der MSB herausgelöst

 

die Planstellen „Oberoffizier TLA“ in den MSR/PR aufgelöst

1962  
 

Die TLA erhält eine neue Flugmeldekarte.

Laut Befehl 121/62 des Ministers für Nationale Verteidigung wird der Flakartillerieschießplatz (FAS) Zingst aus dem MBV herausgelöst und dem Chef/TLA des MfNV unterstellt.

24. Januar Die Volkskammer beschließt das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht.
April Die ersten Wehrpflichtigen werden eingezogen.

1963  
  Ein neuer Stellen- und Ausrüstungsnachweis (STAN) tritt in Kraft.

Der Personalbestand der FR-3 und -5 wird reduziert. Jeweils 12 Offz., 4 Uffz. und 16 Soldaten werden zu den LSK/LV versetzt.

Die Führungszüge der Chefs TLA der MSD/PD, der FAbt. und der FuTP werden mit beweglichen Führungsstellen, dem Feuerleitwagen 59 (FLW-59), ausgerüstet.

Die Fla-Batterien der MSR erhalten an Stelle des Fla-MG 14,5 mm Vierling die Flak 23mm/2 (ZU/2).

Die ersten Offiziere der TLA beenden ihr dreijähriges Studium an der MAK Dresden.

17. Juni

Laut Befehl Nr.45/63 des Ministeriums für Nationale Verteidigung erfolgt die Umgliederung und Aufstellung der Offz.-Schulen der NVA.

  die Offz. Schule der LaSK in Löbau und Zittau,
  die Offz. Schule der LSK/LV in Kamenz sowie
  die Offz. Schule der Volksmarine in Stralsund.

1964  
 

Im Verlauf des Jahres erhalten im MB V die FAbt.-1, -8, -9 einheitlich das Kommandogerät 6/60. Im MB III erhalten die FAbt.-4, -7, -11 einheitlich das Kommandogerät E-2-BD.


1965  
  Es beginnt die Umrüstung der Zugmittel in den FR.-3 und -5 für die 100-mm-Flak. An Stelle der Kettenfahrzeuge ATS erhalten die FR-3 und -5 den Tatra 813.

Das Fla-MG 14,5 mm (Vierling) gehört nicht mehr zur Struktur einer 100 mm Flak-Batterie.

Durch die ständigen Reduzierungen der Bewaffnung und des Personalbestandes (1961-1965) der TLA konnten die FR und die FAbt. der LaSK nur noch die Deckung von 20% der vorhandenen Deckungsobjekte gewährleisten. So wurde von 1960 bis 1963 z. B. in einer MSD die Fla-Bewaffnug der TLA um 20 Fla-SFL-57/2 und 18 Fla-MG-14, 5-mm-Zwilling reduziert.

05. Juli In der Abteilung TLA des MfNV wird der Plan zur Einführung der 23-mm-Fla-SFL Vierling (ZSU-23-4) erarbeitet.

1966  
 

Im Verlauf des Jahres werden in 13 Großbetrieben der DDR FBttr. der Kampfgruppen gebildet Bewaffnung: 23-mm-Zwilling (ZU23/2).

In Kiew wird für die TLA der Sowjetunion eine Hochschule gegründet, an der auch Offiziere der NVA ausgebildet werden


1967  
 

Die FuTK der TLA und die FR-3 und -5 erhalten die modernere RBS-12.

Die Abteilung TLA im MfNV wird zur Verwaltung der TLA umgebildet, in der ein Arbeitsbereich Fla-Raketen/Fla-Raketenkomplexe erste Planungsunterlagen zur Einführung der Fla-Raketen erarbeitet.

Es erfolgt die Einführung der Einheitsstruktur der Armeen des Warschauer Vertrages in der NVA.

15. März Generaloberst H. Kessler wird Chef des Hauptstabes der NVA
Generalleutnant H. Scheibe wird Chef der LSK/LV

1968  
 

Im Verlauf des Jahres werden die FBttr. der TLA mit einem neuen Funkmessfeuerleitgerät (RPK-1A) ausgerüstet.

Die TLA erhält ein neues Waffensystem, die Fla-SFL-23/4 „Schilka“.
Die ersten vier Fla-SFL-23/4 und das erste Funkmessfeuerleitgerät (FMFLG) RPK-1A erhält die Offz.-Schule der LaSK. Danach wurden die MSR/PR der 8. MSD mit der „Schilka“ ausgerüstet und zum Schluss wurden die MSR/PR der 1., 4. Und 11. MSD sowie der 7. und 9. PD schrittweise mit der Fla-SFL-23/4 ausgerüstet.

01. Mai

Es beginnt die Umstrukturierung der Führungszüge der Chefs TLA in den MSD/PD zu Führungsbatterien. Sie werden mit 2 RBS-15 ausgerüstet.

21. August Einmarsch der Truppen des Warschauer Vertrages in die CSSR.
Die 7. PD und 11. MSD der NVA beziehen Bereitstellungsräume. Dazu gehören auch die FAbt-7 und 11.
September Der Befehl Nr. 61/68 des Ministeriums für Nationale Verteidigung ordnet die Bildung einer eigenen Fachrichtung der TLA an der Offiziersschule der LaSK in Löbau an.

An den neu gegründeten Uffz.-Schulen der NVA werden auch Unteroffiziere für die TLA ausgebildet.


1969  
 

Zur Verbesserung des Zusammenwirkens mit den LSK/LV werden ab 1969 auf den Führungsstellen der Chefs TLA Funksende- und Empfangsanlagen eingebaut.

07. Oktober

Auf der Parade zum 20. Jahrestag der DDR wird das neue Waffensystem, die Fla-SFL-23/4 (ZSU 23/4), der Öffentlichkeit vorgestellt.


1970  
12.-18. Oktober

Manöver „Waffenbrüderschaft“. Am Manöver nahmen auch die CTLA der MB III und V, sowie die CTLA der MSD/PD mit ihren Führungsorganen und FAbt. teil.

Dezember

Die Offz.-Schulen der NVA erhalten einen neuen Stellenplan. An der Offz.-Schule der LaSK wird eine Sektion TLA mit einem neuen Lehrstuhl Fla-Raketen gebildet.


  1990  
 

 

 

 

 

 

   
   

 

Anmerkungen:
Daten und Fakten des Beitrages sind entnommen:
- Dokumenten des BA/MA
- „Wir riefen Moskau um Hilfe“, Vasil Bilak, edition ost, Berlin,2008.
- „Politische Erinnerungen“, Valentin Fain, Droemersche Verlagsanstalt, München, 1993.
- „Handlungen und Haltungen der NVA in der Vorbereitung und Durchführung der Intervention gegen die ČSSR“, Wolfgang Wünsche, in „Was war die NVA?“, Hrsg. Arbeitsgruppe Geschichte der NVA ..., Eigenverlag, 2001.
- „Neues Deutschland“, Beilage der Zeitung vom 21.08.2008.


oker, 25.12.2008